Frauen surfen langsamer

Rein zahlenmäßig holen Frauen bei der Internet-Nutzung auch im deutschsprachigen Raum auf, allerdings nur in den jungen Nutzergruppen.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Rein zahlenmäßig holen Frauen bei der Internet-Nutzung auch hierzulande auf. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen W3B-Studie der Hamburger Fittkau & Maaß GmbH zum Nutzungsverhalten deutschsprachiger Internet-Besucher. Mit den Antworten von über 87.000 befragten Surfern und Surferinnen verfügt das Marktforschungsunternehmen dabei über eine breite Datenbasis. Auch im Hinblick auf die "Geschlechterverteilung im Internet" wurde das Material beleuchtet. Auf den ersten Blick scheinen dieses Ergebnisse erfreulich: Mittlerweile liegen Frauen in der Altersgruppe bis 19 Jahre mit einem Anteil von 50,6 Prozent bei der Web-Nutzung sogar vorn.

Nach genauerer Analyse der Antworten diagnostizieren die Verfasser der Studie jedoch noch erheblichen Nachholbedarf bei den Surferinnen. Nicht nur nimmt der Frauenanteil in den höheren Altersklassen kontinuierlich ab, auch die Nutzungsgewohnheiten der Web-Damen – kürzeres, selteneres und langsameres Surfen – werden bemängelt. Die fehlende Geschwindigkeit hängt mit der statistisch gesehen schlechteren technischen Ausstattung der Suferinnen zusammen, die deutlich seltener über einen Hochgeschwindigkeits-Zugang verfügen sollen. Allerdings scheint die Dunkelziffer in diesem Bereich recht hoch, denn 17,9 Prozent der befragten Frauen wussten gar nicht, mit welcher Geschwindigkeit sie das Internet nutzen.

Mehr als zwei Drittel der Männer sind häufig online, das heißt pro Woche über zehn Stunden, während dieser Anteil bei den Frauen weniger als ein Drittel beträgt. Ob die Web-Nutzerinnen nun kürzer surfen, weil ihnen die Inhalte nicht zusagen oder sie vielleicht effizienter und zielgerichteter im Web unterwegs sind, ist sicher schwer zu sagen. Online-Shopping jedenfalls, so eine weitere Aussage der aktuellen Studie, ist auch noch weitestgehend Männersache. Immerhin 38,5 Prozent der Männer haben in den vergangenen sechs Monaten mehr als 500 Mark online ausgegeben, bei den Frauen lag der Vergleichswert nur bei 24,7 Prozent. (dwi)