Router zwingt Nutzern Werbung auf

Belkins Router nötigen Internet-Nutzer alle acht Stunden, eine Internet-Kindersicherung zu aktivieren. Abhilfe soll ein kommendes Firmware-Update schaffen.

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Eine neue Art von Werbebeglückung betreiben derzeit Router von Belkin. Laut Anwenderberichten greifen die Geräte regelmäßig in das Surfverhalten des Nutzers ein. Ein beliebiger Seitenabruf wird dann auf eine Webseite von Belkin umgeleitet, die eine von Belkin betriebene Kindersicherung empfiehlt.

Mit dieser Funktion war ein Belkin-Produkt bereits im Frühjahr in einem c't-Test (Drahtlos-Sprinter, Schnelles WLAN jetzt mit 54 MBit/s, c't 11/2003, S. 132) aufgefallen: Damals führte allerdings nur der allererste Webzugriff auf eine Seite, die dem Einrichter das Abonnement einer nach sechs Monaten kostenpflichtigen Internet-Kindersicherung nahelegt. Aktiviert man diese, fragt der Router bei jedem Webseitenabruf eine von Belkin verwaltete Liste ab, die darüber entscheidet, ob die Seite ausgeliefert wird. Nicht nur paranoide Naturen dürften derart fremdbestimmte Zensur und detailliert verfolgbares Surfverhalten als vorauseilenden Gehorsam auffassen.

Belkin hat schnell erkannt, dass derart unausweichliche Werbung bei den Anwendern nicht so gut ankommt. Mittlerweile heißt es auf der Website des Herstellers, dass das nächste Firmware-Update diese Funktion nicht mehr enthalten wird: "[...] Belkin has decided to remove this function from the routers. Each router's firmware that incorporates parental control as an option will be changed." (ea)