Microsoft kommt mit AOL nicht ins Geschäft

America Online (AOL) und Microsoft haben überraschend Verhandlungen über eine Integration des AOL-Client in Windows XP abgebrochen.

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Von
  • Egbert Meyer

Die Gespräche zwischen America Online (AOL) und Microsoft über die Integration des AOL-Client in Windows XP sind gescheitert. Die Verhandlungen seien ergebnislos abgebrochen worden, sagte Microsoft-Sprecher Jim Cullinan an diesem Wochenende. "Wir sind darüber sehr enttäuscht". Aber beide Parteien hätten sich nicht über die neuen Bedingungen einigen können.

Die Verhandlungen waren notwendig geworden, nachdem im Januar ein langjähriger Vertrag zwischen beiden Unternehmen abgelaufen war. Darin hatte Microsoft dem Online-Dienst einen bevorzugten Platz auf dem Windows-Desktop eingeräumt. Im Gegenzug war AOL vollständig auf Microsofts Internet-Explorer eingeschwenkt. Bei der Neufassung der Vertragsbedingungen scheint es nun zu einem Konflikt gekommen zu sein. Bereits im Vorfeld wurde spekuliert, dass Microsoft an einem reinen Browser-Deal wohl kein Interesse hat.

Über die genauen Gründe, die zum Ende der Gespräche führten, hielten sich AOL und Microsoft bedeckt. Nach Informationen von SiliconValley.com. ist es jedoch zu einem ernsthaften Dissens gekommen. Demnach soll Microsoft versucht haben, AOL zur Abkehr vom RealNetworks-Player und zur exklusiven Unterstützung des Windows-Media-Player-Formats zu bewegen. Dies sei jedoch von AOL abgelehnt worden. (em)