"Irrsinnige Geldvernichtung" bei UMTS-Auktion

Rund ein Jahr nach der Versteigerung der deutschen UTMS-Mobilfunklizenzen ziehen Beobachter eine kritische Bilanz.

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  • dpa

Rund ein Jahr nach der Versteigerung der UTMS-Mobilfunklizenzen ziehen Beobachter eine kritische Bilanz (siehe dazu auch eine frühere Meldung). Der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen (VATM), Joachim Dreyer, wertet die Versteigerung als "irrsinnige Geldvernichtung". Das Geld, das die Unternehmen damals ausgegeben hätten, fehle heute für Investitionen. "Das gilt nicht nur für die Telekom, sondern für die ganze Branche", sagte Dreyer der Welt am Sonntag.

Einen Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland attestiert der Internetsprecher der CDU, Thomas Heilmann, den deutschen Telekommunikationsanbietern. "Der Bund hat zwar 99,368 Milliarden Mark an Sondersteuereinnahmen durch die Versteigerung, der Wertverlust seines Telekom-Aktienpaketes beträgt aber allein 93,4 Milliarden Mark", sagte Heilmann derselben Zeitung. Gleichzeitig würden die Gewinne der Mobilfunkunternehmen drastisch sinken, so dass es zu weiteren 50 Milliarden Mark Steuerausfällen komme.

Länder und Kommunen verlören Körperschaft- und Gewerbesteuer, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. "Auch die Kleinanleger leiden unter den Kursverlusten", klagte Heilmann. Besser wäre es daher gewesen, ein Versteigerungsverfahren zu wählen, bei dem eine Gesamtsumme von 10 Milliarden Mark herausgekommen wäre, indem man ein transparenteres Verfahren gewählt und eine spätere Bezahlung zugelassen hätte, sagte der CDU-Internetsprecher. (dpa) / ()