Haider gegen die "Cyberterroristen"

FPÖ will gegen eine parodistische Website vorgehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 226 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Kaum hatte der Bundespräsident Klestil der Regierungsbeteiligung von Haiders FPÖ seine Zustimmung gegeben, geht die Partei auch schon gegen eine Website vor, die mit einer ähnlichen URL und mit identischem Erscheinungsbild - www.fpo.at - die offizielle Website www.fpoe.at karikiert. Unter anderem wurden Links zu Neo-Nazi-Seiten wie dem Thulenet gelegt oder hat man die Äußerungen auf der offiziellen Website mit rechtsextremistischen Inhalten unterlegt. Telepolis hatte am Vormittag auf diese Website hingewiesen (FPO oder FPOE?).

In einer im Lauf des Tages dann veröffentlichten "Stellungnahme" heißt es, man sei bereits im September darauf aufmerksam geworden, dass es eine "Fälschung unserer Homepage" gebe: "Wir distanzieren uns ausdrücklich von den veränderten Inhalten und Links auf dieser Seite." Die Betreiber der Website, die von einem Amerikaner in New York registriert wurde, werden als "Cyberterroristen" bezeichnet. Da scheinen sich Haiders Freiheitliche der mittlerweile geläufigen Rhetorik gerne zu bedienen. Man habe die Seite ins Netz gestellt, um dem Ruf der FPÖ zu schaden. Inzwischen habe man eine Anzeige "wegen Verstoßes gegen das Wiederbetätigungsgesetz" erstattet, den amerikanischen Provider aufgefordert, die Website aus dem Netz zu nehmen, und eine Klage gegen die Verwendung des Namens der Partei eingereicht. Man habe auch die Zusage des noch amtierenden Innenministers Schlögel, "dass umgehend Schritte dagegen eingeleitet werden."

In den USA haben sich Politiker gegen parodistische Websites vornehmlich wegen der Irreführung der Besucher und wegen Verletzung des Copyrights gewandt (US-Präsidentschaftskandidat Bush im Kampf gegen parodistische Website). (fr)