Ungehindertes Lauschen am Arbeitsplatz
Britischen Unternehmen soll es erlaubt werden, die gesamte Telekommunikation ihrer Mitarbeiter zu ĂĽberwachen.
Die britische E-Ministerin Patricia Hewitt kündigte gestern eine Verordnung an, die es Unternehmen erlaubt, die gesamte Telekommunikation ihrer Mitarbeiter zu überwachen. Die Verordnung, die in Ergänzung zum RIP-Gesetz (Regulation of Investigatory Powers) erlassen wurde, tritt am 26. Oktober in Kraft. Im Unterschied zur bisherigen Regelung muss nicht mehr die Zustimmung beider Seiten in einem Kommunikationsvorgang zu dessen Aufzeichnung eingeholt werden. Das Aufzeichnen von Gesprächen mit Call Centers und anderen Kundenkontaktstellen war auch bisher schon gängige Praxis. Dabei war es aber üblich, dass Kunden darauf aufmerksam gemacht wurden, dass die Gespräche mitgeschnitten wurden.
Die Gewerkschaften kritisieren, dass die neue Regelung den Arbeitgebern nun völlig freie Hand gibt, jegliche Telekommunikation der Mitarbeiter ohne deren Zustimmung abzuhören. Die Gewerkschafter rechnen auch damit, dass die Verordnung zur Überwachung am Arbeitsplatz mit der Europäischen Menschenrechtskonvention in Konflikt gerät.
Mehr in Telepolis: Neue Verordnung erlaubt schrankenlose Ăśberwachung am Arbeitsplatz. (fr)