KirchGruppe sucht neue Verbreitungswege für Premiere World

"Wir prüfen, inwieweit wir Premiere World auf weiteren technischen Plattformen verbreiten können", sagte ein Sprecher der KirchGruppe. Es sei aber keine Ablösung des Empfangsgeräts d-box geplant.

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  • dpa

Die KirchGruppe sucht nach zusätzlichen Verbreitungswegen für ihr verlustreiches Pay-TV. "Wir prüfen, inwieweit wir Premiere World auf weiteren technischen Plattformen verbreiten können", sagte ein Sprecher der KirchGruppe am Samstag in München. Es sei aber keine Ablösung des Empfangsgeräts d-box geplant.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus soll die d-box, der immer wieder technische Mängel vorgeworfen wurden, jedoch mit einem neuen Betriebssystem ausgerüstet werden. Ein Premiere-Sprecher wies zurück, dass dies bereits beschlossen worden sei. "Bei Premiere World sind keine Entscheidungen über neue Boxen oder Betriebssysteme gefallen." Dem Focus-Bericht zufolge soll sich die Kirch-Führung für das Betriebssystem OpenTV ausgesprochen haben. Ab 1. Oktober sollten über die d-box auch interaktive Dienste wie E-Mail oder Filmbestellung angeboten werden. Das bisherige, von der Kirch-Firma Beta Research entwickelte Betriebssystem solle nicht mehr zum Einsatz kommen, hieß es.

In der vergangenen Woche hatten die KirchGruppe und die Deutsche Telekom ihre Allianz-Pläne fürs Internet und Kabelfernsehen aufgegeben. Die Telekom wollte ursprünglich 51 Prozent von Beta Research übernehmen. Der Kaufpreis sollte laut Medienberichten bei einer Milliarde DM liegen. Diese Zahl wurde von der KirchGruppe nicht bestätigt. Die Telekom begründete die Änderung der Absichten mit dem anstehenden vollständigen Verkauf ihres Kabelnetzes. Der Kirch-Sprecher sagte, das Ende der Allianz-Pläne und der fehlende Verkaufserlös beeinträchtigten das Geschäft der KirchGruppe und die weitere Entwicklung des Pay-TV nicht.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (Samstagausgabe) sucht die KirchGruppe nun nach neuen Partnern für Beta Research und die d-box. Gespräche mit dem Medienunternehmer Rupert Murdoch, dem Software-Riesen Microsoft und dem Elektronik-Konzern Motorola hätten bisher aber noch zu keinem Ergebnis geführt. Den Bericht wollte der Kirch-Sprecher auf Nachfrage nicht bestätigen. Die KirchGruppe könne sich aber vorstellen, bei Beta Research mit anderen Gesellschaftern zusammenzuarbeiten. Dies sei bei solchen Firmen international üblich.( dpa)/ (gr)