Bundesprüfstelle will Computer-Spieler anhören

Zum Indizierungsverfahren des Shooters "Counter-Strike" will die BPjS erstmals die Meinung der Spieler einholen.

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Bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) läuft derzeit ein Verfahren zur Indizierung des First-Person-Shooters Counter-Strike. Nachdem die Spieler bereits eine Online-Petition gegen die Indizierung an die BPjS ins Leben gerufen haben, will die Bundesprüfstelle nun die Meinung der Spieler im Entscheidungsverfahren anhören. Dazu hat die BPjS die Worldwide Championship of LAN Gaming (WWCL) damit beauftragt, zwei Spieler zu benennen, die am 16. Mai vor dem Gremium ihre Sichtweisen darlegen sollen. Die WWCL veranstaltet vom 1. bis 14. April auf ihrer Webseite eine Wahl, wer die Haltung der Spieler vertreten sollen.

Mit ihrer Befragung reagiert die Bundesprüfstelle auf zahlreiche Mails, die sie von Spielern zum Indizierungsverfahren erhalten hatte. Dabei habe es sich, so eine Sprecherin gegenüber heise online, nicht um die üblichen Hasstiraden gehandelt, sondern viele Spieler hätten gute Argumente geliefert. Im Unterschied zu den kürzlich indizierten Spielen "Return to Castle Wolfenstein" und "Unreal Tournament" handele es sich bei "Counter-Strike" um ein reines Multiplayer-Spiel, bei dem der Umgang der Spieler untereinander sehr wichtig für eine Beurteilung sei, so die Sprecherin weiter. Da die Bundesprüfstelle bisher noch keinerlei Erfahrungen mit der Spieler-Szene und Clans habe, sei dies eine gute Gelegenheit, diese Lücke zu schließen. Die Entscheidung über die Indizierung soll am 16. Mai fallen. (hag)