Berlin T-Party: Feiern gegen das Monopol
Die Multimedia-Agentur Team-Konzept will mit der Veranstaltung auf Bestrebungen der Deutschen Telekom aufmerksam machen, "ihren Monopolisierungsanspruch am Buchstaben T" durchzusetzen.
Am morgigen Dienstag steigt die große Berlin T-Party in der Arena-Berlin. Die Multimedia-Agentur Team-Konzept will mit der Veranstaltung auf Bestrebungen der Deutschen Telekom aufmerksam machen, "ihren Monopolisierungsanspruch am Buchstaben T" durchzusetzen. In Anlehnung an die historische Boston Tea Party sollen als Höhepunkt in einem symbolischen Akt Werbematerialien mit dem Telekom-T am nahen Spree-Ufer eingeweicht werden.
Team-Konzept befindet sich derzeit im Markenrechtsstreit mit der Telekom. Die Agentur hat bis zum 15. August Zeit, sich mit dem Bonner Konzern zu einigen, der sich auch bereits diverse, auch eher skurrile "T-Domains" gesichert hat. Die Telekom schlug vor, das "T" in T-Konzept in "TK" zu ändern. Darauf möchte Team-Konzept nicht eingehen. Das Kölner Landgericht hat allerdings bereits angekündigt, eine unabhängige Studie in Auftrag geben zu wollen, die etwa 30.000 Euro kosten würde. Falls sich die Parteien nicht einigen, wollen die Richter mit dieser Umfrage ergründen, ob die deutsche Bevölkerung mit dem Buchstaben "T" mehrheitlich die Marken der Deutschen Telekom assoziiert.
Die Multimedia-Agentur bittet nun um Spenden, um den Rechtstreit ohne finanzielle Risiken durchfechten zu können: "Wir wollen für unser Recht und die Freiheit des Buchstabens T kämpfen. Aber alleine können wir es nicht schaffen, wir brauchen die kreative, aber auch finanzielle Unterstützung anderer T-Opfer und Sympathisanten," bittet Udo Blenk, Geschäftsführer von Team-Konzept, um Solidarität aus der Bevölkerung.
Dennoch gibt es freien Eintritt zur morgigen Berlin T-Party -- der Anklang zur "Boston Tea Party" ist nicht umsonst als Anspielung auf die Aktion der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung im 18. Jahrhundert gegen das englische Tee-Monopol zu verstehen. Getränke und Essen der Berlin T-Party würden zwar von der Arena zu üblichen Preisen verkauft, enthielten aber einen Solidaritätsbeitrag für die Initiative Free-T, betonte Team-Konzept. (hob)