Teleinfo erklärt sich zu Spam-Vorwürfen

In einer kruden Pressemitteilung geht die Firma Teleinfo auf eine Meldung von heise online ein. Unter anderem zitiert sie dort falsch und sinnentstellend.

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Von
  • Holger Bleich

In einer Meldung vom 8. Juli 2003 beschrieb heise online, wie ein Anti-Spam-Aktivist versucht, Spammer beim Einsammeln von E-Mail-Adressen auf Websites zu erwischen. Das Verfahren wurde anhand eines Beispiels erläutert: Daniel Rehbein glaubt beweisen zu können, einen E-Mail-Harvester mit einer der Teleinfo AG aus Garbsen bei Hannover zugehörigen IP-Nummer auf frischer Tat ertappt zu haben. Diesen Vorwurf will die Firma offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen. Auf ihrer Website veröffentlichte sie am gestrigen Mittwoch eine Presseerklärung, die mehr Fragen offen lässt als beantwortet.

In diesem Text wird unter anderem Rehbein scharf angegriffen. So habe er durch das Posten der IP Nummer "in seinem Ermittlungsfieber den Tatort verseucht und eine saubere Beweisführung vereitelt". Pikanterweise nutzte das Unternehmen für ein Posting im Usenet, das auf die Presseerklärung hinweist, genau die von Rehbein genannte IP-Nummer. Auf eine Stellungnahme der Teleinfo AG zu den Spam-Vorwürfen hofft man in der Pressemitteilung jedoch vergeblich.

Ein besonderes Schmankerl leistete sich Teleinfo mit der ohne erkennbaren Zusammenhang getätigten Behauptung: "Es soll in den USA offiziell untersucht werden, was heise online mit dem Titel 'Congratulation to the murders of Sept. 11, 2001' gemeint hat." Weder gibt es einen derartigen "Titel" bei heise online, noch ist dem Heise Zeitschriften Verlag bekannt, dass es eine derartige Untersuchung gibt. Offensichtlich hat man hier einiges durcheinander gebracht und tatsächlich ein Verfahren um ein Posting im Forum von Telepolis gemeint, zu dem es aber bereits ein rechtskräftiges Gerichtsurteil gibt.

Darüber hinaus wirft der ungenannte Teleinfo-Autor mit falschen Behauptungen um sich. So wird unter anderem aus der heise-online-Meldung falsch und sinnentstellend zitiert. Der Heise Zeitschriften Verlag hat am heutigen Donnerstag wegen der diversen falschen Tatsachenbehauptungen in der veröffentlichten Mitteilung juristische Schritte gegen die Teleinfo AG eingeleitet. (hob)