Google in China wieder erreichbar

Offenbar können chinesische Websurfer seit heute wieder auf die populären Suchmaschinen Google und AltaVista zugreifen. Die beiden Sites waren seit Anfang September aus dem chinesischen Internet nicht zu erreichen. Zwischenzeitlich wurden Anfragen auf Google und AltaVista zu weniger effektiven Suchmaschinen umgeleitet.

Die Regierung der Volksrepublik China experimentiert schon seit längerem mit Filtern, die die Bevölkerung davon abhalten sollen, politisch nicht erwünschte oder pornografische Inhalte abzurufen. Kritiker sprechen in Anspielung auf die chinesische Mauer von der Errichtung einer "Great Fire Wall".

Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme der Regierung. Nach Spekulationen steht die Sperrung in Zusammenhang mit dem anstehenden 16. Nationalkongress der Kommunistischen Partei im November. Die Suchmaschinenbetreiber selbst hatten sich ob der Sperrung empört gezeigt. AltaVista-Chef Jim Barnett sei "beunruhigt", kommentierte er das Vorgehen. Man habe bei der chinesischen Regierung nachgefragt, warum man blockiert werde. Um den Chinesen trotzdem Zugang zu AltaVista zu ermöglichen, publizierte die Firma alternative URLs.

Laut US-amerikanischen Medienberichten ist die "große Firewall" aber weiterhin aktiv. Seit Anfang der Woche soll chinesischen Surfern der Zugriff auf einzelne Artikel von ausländischen News-Sites verwehrt werden. (hob)