SpamNet wird kostenpflichtig

Der Leitspruch von Cloudmark ist einfach: Die Firma will "Spam stoppen, bevor er Geld kostet". Dazu entwickelte sie die Software SpamNet. Statt des Lösch-Buttons können SpamNet-Nutzer den "Block"-Befehl in der Menüleiste von Outlook oder Outlook Express wählen. Daraufhin stellt das SpamNet-Plug-in einen digitalen Fingerabdruck der betreffenden E-Mail her und schickt ihn an den zentralen SpamNet-Server. Der nächste Anwender, der die gleiche Werbenachricht in seinem Postfach findet, muss sie nicht mehr per Hand löschen. Sie wird stattdessen automatisch in seinen Spam-Ordner verschoben.

Das SpamNet-Prinzip ist nur erfolgreich, wenn viele User mitmachen. Über 400.000 aktive Nutzer befüllen derzeit die Spam-Datenbank, berichtet Cloudmark stolz. Pro Sekunde erhalte man momentan etwa 15 Spam-Fingerprints. Das freilich könnte sich bald ändern: Gestern teilte das Unternehmen mit, dass die kostenfreie Betaphase des SpamNet-Projekts nun beendet sei. Der jetzt erschiene Client 1.0 ist Shareware und seine Nutzung kostet nach einer 30-tägigen Testphase stolze fünf US-Dollar pro Monat. Um den loyalen SpamFightern zu danken, werde man aber den bisherigen Betatestern einen Rabatt von einem US-Dollar monatlich einräumen, verkündete Cloudmark.

Diese Maßnahmen stehen im Widerspruch zu allen bisherigen Versprechungen. Cloudmark betonte stets, dass man lediglich für die "Authority" genannte Unternehmenslösung Geld verlangen wolle. Entsprechend verärgert reagieren nun die fleißigen Client-Nutzer im Cloudmark-Supportforum.

"Nun, nachdem hundertausende Nutzer Zeit und Arbeit investiert haben, um SpamNet erfolgreich und marktreif zu machen, führen Sie eine Gebühr ein. Es sieht so aus, als hätte das Cloudmark-Management die ganze Zeit gelogen", entrüstet sich beispielsweise ein Anwender. Ein anderer schreibt: "Sie wollen, dass ich dafür zahle, einer ihrer 'Spamfighter' zu werden? Nun, dazu kann ich nur eines sagen: Es wird Zeit, SpamNet rasch zu deinstallieren, obwohl es ein nettes Tool ist." (hob)