RIAA hostet unfreiwillig MP3 zum Download

Eine offenbar gefälschte Meldung auf der Website der RIAA kündigt an, der Verband der US-Plattenfirmen werde zukünftig von der Strafverfolgung gegen Tauschbörsianer absehen.

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Von
  • Hajo Schulz

Eine offenbar gefälschte Meldung auf der Website der Recording Industry Association of America (RIAA) kündigt an, der Verband der US-Plattenfirmen werde künftig von strafrechtlichen Schritten gegen Tauschbörsianer absehen. "Die Recording Industry Association of America hat heute angekündigt, die neuesten Alben zum Download von riaa.org anzubieten," heißt es dort. Man sei sich bewusst geworden, dass die Verfolgung von Raubkopierern in der Vergangenheit zu eher beschränkten Erfolgen geführt habe und in einigen Fällen sogar dem Verkauf geschadet und das Einkommen von Künstlern geschmälert habe.

Es folgt eine Entschuldigung für das ungeschickte ("heavy-handed") Vorgehen gegen das chinesische Musikportal Listen4Ever. Als Zeichen des guten Willens habe man sich entschlossen, schon einmal einige Titel zum Download bereit zu stellen, in der nächsten Woche sollten weitere folgen. In der Tat zieren 20 Links zu den Songs des Albums Reanimation der US-Band Linkin Park die Webseite; sie werden beim Anklicken tatsächlich vom Server der RIAA geliefert.

Wie lange die Meldung und die Songs noch online bleiben, steht dahin. Auch ob der oder die Hacker ihre Ankündigung wahr machen können, in den nächsten Monaten selbst bislang unveröffentlichte Filme auf dem RIAA-Server bereitzustellen, bleibt spannend. Immerhin haben sie aber auch für ein Misslingen vorgesorgt, indem sie der Meldung einen Link zu dem Tauschbörsenprogramm Kazaa Lite mitgegeben haben. (hos)