Infineon-Chef sieht Firma nach der Krise gestärkt

Nach Einschätzung von Experten hat Infineon auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/03 hohe Verluste gemacht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Chipkonzern Infineon wird nach Einschätzung von Unternehmenschef Ulrich Schumacher gestärkt aus der Branchenkrise hervorgehen. "Wir werden unseren Marktanteil von drei Prozent im Jahr 2000 auf über vier Prozent Ende dieses Jahres verbessert haben", sagte Schumacher der Süddeutschen Zeitung. Wenn die Kostensenkungsprogramme abgeschlossen seien, werde das Unternehmen fast zwei Milliarden Euro eingespart haben. "Trotzdem haben immer noch vier Unternehmen weltweit eine bessere Rendite als wir. Das ist Ansporn genug, uns zu verbessern." Am kommenden Montag legt Infineon die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2002/2003 vor.

Für den erwarteten Aufschwung sei Infineon gerüstet. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sei der Markt um 12 Prozent gewachsen. "Verglichen mit dem Einbruch von 32 Prozent 2001 und der Stagnation 2002 stimmt mich das optimistisch", sagte Schumacher. Für das kommende Jahr rechneten Analysten mit einem Marktwachstum von 18 bis 20 Prozent. Ziel von Infineon sei es, den Kapitaleinsatz zu senken. "Die nächsten Jahre müssen wir wachsen, ohne viel eigenes Geld einzusetzen", sagte Schumacher. Das werde bereits in China praktiziert, wo Infineon die Werke anderer nutze, an die die Technik lizensiert würde, um dafür die Produkte exklusiv zurück zu bekommen. Künftig sollten so 50 Prozent der Speicherchips in fremden Werken produziert werden, sagte Schumacher. "Damit vermeiden wir über drei Milliarden Euro Investitionen."

Nach Einschätzung von Experten hat Infineon auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/03 hohe Verluste gemacht. Für das vierte Quartal hatte Schumacher aber bereits erstmals wieder schwarze Zahlen in Aussicht gestellt. In den Jahren 2000/01 und 2001/02 hatte das Unternehmen jeweils einen Milliardenverlust gemacht. (dpa) / (jk)