Vodafone/Mannesmann-Affäre köchelt vor sich hin

Die Entscheidung über eine Anklage in der Affäre um millionenschwere Abfindungen nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone wird nicht mehr in diesem Jahr fallen.

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  • dpa

Die Entscheidung über eine Anklage in der Mannesmann-Affäre um millionenschwere Abfindungen nach der Übernahme des Konzerns durch Vodafone wird "nicht mehr in diesem Jahr" fallen, sagte Simone Kämpfer, Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, am Freitag auf Anfrage. Zuvor hatten sich die Hinweise verdichtet, dass der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser und weitere deutsche Wirtschaftsführer mit einer Anklage rechnen müssen. Der nordrhein-westfälische Justizminister Wolfgang Gerhards (SPD) hatte von gezielten Interventionen der Beschuldigten berichtet. So habe ihn der Anwalt von Klaus Esser, Sven Thomas, aufgefordert, persönlich einzuschreiten. Gerhards sprach von einem einmaligen Vorgang.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen elf Beschuldigte wegen des Verdachts der Untreue oder der Beihilfe zur Untreue in einem besonders schweren Fall. Neben Esser stehen auch die damaligen Mannesmann-Aufsichtsräte Klaus Zwickel (IG Metall) und Josef Ackermann (Vorstandssprecher der Deutschen Bank) und Vodafone-Chef Chris Gent im Visier der Ermittler. Den Aufsichtsräten wird vorgeworfen, die Abfindungen und Prämien an die Manager im Zusammenhang mit der feindlichen Übernahme des Konzerns durch Vodafone im Februar 2000 genehmigt und damit das Vermögen der Aktionäre geschädigt zu haben. Insgesamt geht es um eine Summe von gut 100 Millionen Euro an Prämien und Abfindungen. Die Beschuldigten haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen. (dpa) / (jk)