US-Musikindustrie sammelt Schadensersatz bei Raubkopierern ein

Die RIAA scheint sich endgültig auf den Kriegspfad begeben zu haben: Auch ein CD-Kopierwerk zahlt Schadensersatz wegen illegaler Kopien.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die RIAA scheint sich endgültig auf den Kriegspfad begeben zu haben. Nach Vorwürfen des Verbandes der US-Musikindustrie gegen Technicolor wegen Raubkopien wurde inzwischen bekannt, dass die Firma IIS wegen interner MP3-Server nach einem außergerichtlichen Vergleich eine Million US-Dollar Schadensersatz zahlt. Aber damit nicht genug: Der CD-Hersteller DOCdata USA wird nach Angaben der RIAA ebenfalls außergerichtlich 3,2 Millionen US-Dollar zahlen. Im Werk der Firma seien neben dem normalen Geschäft illegal Dutzende von CDs mit geschützten Titeln kopiert worden. Um solche Verstöße von Mitarbeitern zu vermeiden, wolle DOCdata künftig eng mit dem Musik-Verband zusammenarbeiten.

Die RIAA führt das erfolgreiche Vorgehen gegen Raubkopierer und nach ihrer Ansicht illegale MP3-Tauschmöglichkeiten auf verstärkte "Anti-Piraterie-Untersuchungen " in den ganzen USA zurück. Mit DOCdata, IIS und auch Technicolor hat sich die Verband aber auch Ziele für sein Vorgehen ausgesucht, die leicht zu treffen sind: Kaum ein CD-Kopierwerk wie DOCdata dürfte sich gerne Vorwürfen ausgesetzt sehen, illegale Kopien zu erstellen. Genauso wenig wird wohl eine Firma, die Software zum sicheren Vertrieb von digitalen Inhalten anbietet, gerne mit illegalen Tauschbörsen in Verbindung gebracht, egal, ob im Internet oder Intranet. Beobachter erwarten aber bereits, dass nun auch weitere Unternehmen ins Visier der RIAA geraten -- ebenso wie Universitäten, die bereits von der Filmindustrie wegen raubkopierter DVDs angegangen wurden. (jk)