Studiengang "Master of Digital Media" startet

Der Aufbaustudiengang an der International School of New Media in Lübeck wird am heutigen Freitag offiziell eröffnet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 90 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Eva-Maria Mester
  • dpa

Was das Sprachproblem angeht, macht sich Christian Haack keine Illusionen. "In den ersten Wochen werde ich durch die Hölle gehen", sagt der 30-Jährige. Der Jurist aus Hamburg gehört zu den ersten Studenten des Aufbaustudienganges "Master of Digital Media" an der International School of New Media in Lübeck (ISNM), der am heutigen Freitag offiziell eröffnet wird. Das Studium mit 13 Studenten aus sechs Ländern wird komplett in englischer Sprache stattfinden.

Für Haack ist das der erste Teil der Herausforderung. "Da muss ich durch", sagt er. Nicht nur die Studierenden, sondern auch die Dozenten kommen aus aller Welt, und die ISNM pflegt Partnerschaften mit Hochschulen im Ausland, zum Beispiel mit der University of Queensland in Australien und der Villa Média in Grenoble, einer europäischen Einrichtung für Multimedia in Bildung und Ausbildung. Ein Studienaufenthalt im Ausland ist fester Bestandteil des 18-monatigen Studiums an der ISNM, ebenso ein Unternehmenspraktikum.

Die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Studienganges habe ihn besonders gereizt, sagt Haack. "Ich verstehe mich selbst als Generalisten, der breites Verständnis in verschiedenen Fachgebieten sucht und beruflich benötigt", erklärt er. Haack hat nach seinem juristischen Staatsexamen zweieinhalb Jahre lang als Projektmanager bei verschiedenen Multimedia-Agenturen gearbeitet. "Nach diesem 'learning by doing' will ich lernen, wie ich als Projektmanager die verschiedensten menschlichen Ressourcen aus Technik Design, Konzept und Betriebswirtschaft zusammenführen kann", sagt Haack.

Den Horizont erweitern, Fachwissen aus anderen Disziplinen erwerben, das ist auch der Grund für Nicole Podleschny, an der ISNM zu studieren. Die Betriebswirtin aus Lübeck hat bislang freiberuflich verschiedene Marketingprojekte betreut. In den nächsten 18 Monaten werden für sie Medientechnologie und Recht, E-Business und Design auf dem Stundenplan stehen. Dazu kommt der Austausch mit den Kommilitonen aus den verschiedensten Berufen. "Ich würde gerne im strategischen Management internationaler Organisationen arbeiten. Da ist dieser Studiengang genau das Richtige für mich", sagt die Mutter einer dreijährigen Tochter.

Studierende und Dozenten werden in der ISNM buchstäblich an einem Tisch sitzen und gemeinsam Projektideen und Studieninhalte entwickeln. "Dieser enge Kontakt zwischen Dozenten und Studenten, den ich aus den USA kenne, war für mich eines der Gründe, mich hier zu bewerben", erzählt der Journalist Gerd Stodiek. Er hat im US-Bundesstaat Vermont studiert, als Qualitätssicherungsingenieur beim Softwarehersteller Macromedia im Silicon Valley gearbeitet, war in den USA und in Deutschland als Journalist tätig. Jetzt sei wieder der wissenschaftliche Austausch fällig, findet er. Anders als viele seiner Kommilitonen muss Stodiek die rund 15.000 Euro, die das Studium kosten wird, nicht nur über Kredite und Stipendien finanzieren. Er spielt ab Oktober beim ETC Timmendorfer Strand als Profi Eishockey. "Ganz wie in Amerika", sagt er. (Eva-Maria Mester, dpa) / (jk)