Sozialer Anker oder Mode -- Mobiltelefonieren weltweit
Die Bedeutung von Handys ist weltweit von Land zu Land verschieden: Die einen betrachten das Mobiltelefon als hĂĽbsches Modeaccessoire, fĂĽr andere ist es der Nabel zur Welt.
Handys gibt es auf der ganzen Welt. Ihre Bedeutung ist jedoch von Land zu Land verschieden: Die einen betrachten das Mobiltelefon als hübsches Modeaccessoire, für andere ist es der Nabel zur Welt. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es nach Angaben der Weltorganisation für Telekommunikation (ITU) seit Ende der 90er Jahre mehr Handys als Festnetzanschlüsse.
Christian Sturm hat bei Studien für Siemens Mobile, die Handysparte des Unternehmens, den Umgang mit Mobiltelefonen untersucht: In Mexiko etwa nutzen viele Menschen Handys, weil es dort billiger ist, eine Antenne aufzustellen als ein Kabel zu verlegen. Menschen in der mexikanischen Stadt Chetumal müssten Jahre auf einen Festnetzanschluss warten, weil sie nur eine Nummer bekommen könnten, wenn eine alte wegfalle. Zudem sei das Handy billiger. Es werde im Unterschied zum Festnetzanschluss nicht laufend von Verwandten genutzt, die sich häufig gegenseitig zu Hause besuchen. Zusätzlich gelte das Handy als Statussymbol. Angesichts hoher Kriminalitätsraten und häufiger Entführungen biete das Gerät zudem ein Gefühl von Sicherheit.
Nach Studien der Psychologin Pia Honold gilt das auch für Indien. Die Menschen fühlen sich insbesondere in Notfallsituation sicherer. Weil es nur wenige feste Anschlüsse gibt, sind die mobilen Geräte die einzige Möglichkeit, erreichbar zu sein. In China dagegen ist das Handy für die Menschen insbesondere für das Aufrechterhalten sozialer Kontakte von Bedeutung. In Italien spielt das Mobiltelefon nach Erkenntnissen der Psychologin schon seit einigen Jahren eine entscheidende Rolle als Modeaccessoire, mit dem die Nutzer eine "gute Figur" machen wollen. (dpa) / (jk)