SPD-Fraktion will mehr Jugendschutz im Internet

Noch'n Filtersystem: Die SPD im brandenburgischen Landtag will zusammen mit anderen Bundesländern und Providern den Jugendschutz im Internet verstärken.

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  • dpa

Die brandenburgische SPD-Landtagsfraktion will den Jugendschutz im Internet deutlich verstärken. Da die Computer in den Schulen inzwischen fester Bestandteil des Unterrichts seien, trage die Politik jetzt die Verantwortung für die zahlreichen Risiken, sagte die bildungspolitische Sprecherin Ingrid Siebke am Montag in einer Experten-Anhörung. Um Jugendschutz im Internet durchzusetzen, bereitet die Fraktion eine parlamentarische Initiative vor. Damit soll die Landesregierung zur Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und zu einem Dialog mit den in Brandenburg ansässigen Netzanbietern aufgefordert werden. Ziel der Bemühungen ist vor allem die Schaffung einer neuartigen Filtersoftware zum Schutz von Jugendlichen.

Der SPD-Wirtschaftsexperte Heiko Müller sprach sich für eine stärkere Einbeziehung der Eltern aus. Oft bleibe ihnen verborgen, welche Seiten ihre Kinder im Internet anwählten. Deshalb müsse die Aufsicht verbessert und dieses Thema auf den Elternkonferenzen in den Schulen verstärkt behandelt werden. Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) sicherte seine Unterstützung zu. Erforderlich sei ein kritischer und kreativer Umgang mit den neuen Medien.

Nach Angaben von Friedemann Schindler von der Zentralstelle der Länder für den Jugendschutz gibt es heute kaum funktionierende Filtersysteme. Internetseiten mit pornografischen Darstellungen oder Gewaltverherrlichung könnten von jedermann problemlos angewählt werden. Die Zentralstelle mit Sitz in Mainz versuche, die Jugendlichen vor den gefährdenden Angeboten zu schützen. Dazu werde die Herausnahme der entsprechenden Seiten aus dem Internet veranlasst. In der Regel dauere das etwa eine Woche. (dpa) / (jk)