Metabox vorerst gerettet

Buchstäblich in letzter Minute hat ein nicht genannter Privatmann dem angeschlagenen Settop-Boxen-Hersteller einen Kredit über 2 Millionen DM gegeben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Buchstäblich in letzter Minute hat ein nicht genannter Privatmann dem angeschlagenen Hildesheimer Settop-Boxen-Hersteller Metabox einen Kredit über 2 Millionen Mark gegeben. Das Geld sei bereits auf dem Firmenkonto angekommen, sagte Pressesprecherin Melanie Hoffmann der dpa. Der Insolvenzrichter Dieter Klass bestätigte diese Angaben des Unternehmens. Damit sei die Liquidität des Unternehmens bis zur Hauptversammlung im Oktober gesichert, sagte Klass. Das Insolvenzgericht in Hildesheim hatte für Mitte der Woche die Entscheidung über den Insolvenzvertrag angekündigt.

Außerdem baute das Unternehmen den Vorstand um. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Domeyer lasse sein Amt zunächst ruhen, solange die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn laufen. Als kommissarischen Vorstandsvorsitzenden habe der Aufsichtsrat Herbert Steinhauer bestellt. Gleichzeitig sei Michael Heckeroth aus dem Vorstand abberufen worden. Gründe wurden nicht mitgeteilt.

Zu den Hintergründen der unerwarteten Finanzspritze wollte die Firmensprecherin nichts sagen. Mit dem Geldgeber aus Deutschland sei Stillschweigen vereinbart worden – ein Vorgehen, das bei Metabox inzwischen unrühmliche Tradition hat: Da der Hersteller immer wieder die Auskunft über die Urheber angeblicher Großaufträge und die Namen von Investoren verweigerte, waren teilweise ernste Zweifel an der Seriosität des Unternehmens aufgekommen. Im Mai musste Metabox dann wegen Zahlungsschwierigkeiten Insolvenz beantragen. Das nun eingegangene Geld sichert dem Unternehmen allerdings zunächst nur das Überleben bis zur Hauptversammlung: Danach ist nach Ansicht des zuständigen Insolvenzrichters deutlich mehr Geld nötig. (jk)