IFA

Premiere-tauglicher Fernseher mit Festplatte

Loewe, Spezialist für edle Audio- und Videoausstattung, präsentiert außerdem eine Media-Center-Lösung auf Basis von Embedded Windows XP und den Entwurf eines Audio-Servers auf Linux-Basis.

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Von
  • Sven Hansen

Mit dem Videorecorder-Modul "Digital RecorderPlus" erweitert die Loewe AG ihre TV-Geräte-Palette um einen optional erhältlichen Festplatten-Videorecorder. Ab Ende Oktober soll man die TV-Geräte Articos 32 und Aconda 9381 in einer Variante "HD/DR+" mit integrierter 80-GByte-Festplatte erhalten. Die Geräte bieten alle Standardfunktionen wie das Anhalten der Live-Bilder, Timeshifting und die bequeme Programmierung aus dem elektronischen Programmführer. Ein kombinierter Analog/digital-Twinreceiver für den Sat-Empfang ermöglicht eine Bild-in-Bild-Funktion und das parallele Aufnehmen und Fernsehen. Die ebenfalls vorgestellte Fernprogrammierung des Recorders via WAP-Handy soll allerdings erst später eingeführt werden. Loewe wird zudem der erste Hersteller sein, dem der Pay-TV-Sender Premiere den Segen für das Aufzeichnen seines Bezahlfernsehens gibt: Der Digital RecorderPlus ist Premiere-zertifiziert, da er die digitalen Informationen aus dem DVB-Strom zunächst analog umwandelt, um sie dann wieder in MPEG-2 zu kodieren -- damit ist die verlustfreie digitale Übertragungskette gebrochen.

Mit dem Loewe MediaServer stellt der Hersteller zudem eine angepasste Variante der Settop-Box Activy von Fujitsu-Siemens vor. Die Box, mit einem Embedded Windows XP betrieben, ist mit einem Satellitenreceiver ausgestattet und bietet neben der Videorecorder-Funktion auch den Anschluss an das Video-on-Demand-Angebot der Deutschen Telekom. Noch dieses Jahr will man mit einem Film-Angebot für DSL-Kunden in die Offensive gehen. Um die Server besser auszulasten, sollen zu später Stunde via DSL mit Windows Media 9 kodierte und DRM-geschützte Filme auf die Festplatten der Kundschaft wandern, die danach kostenpflichtig freigeschaltet werden können. Das Angebot soll in DVD-Qualität ausgespielt werden, war zum Zeitpunkt der Präsentation auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) jedoch noch weit davon entfernt. Zusätzlich wird es laut Loewe Streaming-Angebote in reduzierter Bild- und Tonqualität geben.

Parallel zum Einsatz von Embedded Windows XP entwickelt Loewe weiter an Geräten auf Linux-Basis. Der neu vorgestellte Audio-Server kann CDs grabben und wahlweise als WAV oder MP3 auf einer Festplatte abspeichern. Probleme bereiten hierbei kopiergeschützte Audio-CDs: Nach dem neuen Urheberrecht ist das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen untersagt -- genau dieses würde der Audio-Server mit dem Auslesen der CD aber tun. Zudem hat auch dieses Gerät mit einem Grundproblem zu kämpfen: Manche CDs lassen sich erst gar nicht abspielen. "Solange sich niemand an verbindliche Standards hält, ist dieses Problem auch schwer zu lösen", meint Thomas Schmitz, Verantwortlicher für die Linux-Entwicklungen bei Loewe. (sha/c't) / (jk)