Lotusphere: Heftige Diskussionen um "Garnet" in Domino 6
Die Ankündigung, die Servlet Engine mit JSP-Container Tomcat wieder aus Domino 6 zu entfernen, gibt Anlass zu heftigen Diskussionen unter Entwicklern.
Die Ankündigung, Servlet Engine mit JSP-Container Tomcat wieder aus dem Domino-6-Server zu entfernen, gibt Anlass zu heftigen Diskussionen unter Entwicklern. Die Stimmung kocht derzeit im Feedback-Forum auf Notes.net hoch. Lotus nimmt mittlerweile in Person von Arthur Fontaine, der als Lotus Market Manager für die Domino-Websphere-Integration verantwortlich zeichnet, Stellung.
Fontaine erläutert, dass Lotus mit der teilweisen Unterstützung der J2EE-Plattform auf einem Irrweg war. Es komme nicht darauf an, nur Teile des Standards zu unterstützen, egal wie bequem diese Funktionen auch seien. Er spricht damit vor allem den sehr Domino-spezifischen Deploy-Mechanismus an, mit der J2EE-Anwendungen über Domino statt über WAR-Archive verteilt werden sollten. Lotus sehe sich hier dem Vorwurf ausgesetzt, eine proprietäre Lösung zu propagieren. Darüber hinaus spricht Fontaine ungewohnt deutlich davon, dass Domino kein Web Application Server im eigentlichen Sinne sei.
Fontaine stellt außerdem klar, welche Komponenten nach aktueller Planung in Domino 6 sein werden und welche wieder herausgenommen werden. Bereinigt um Marketing-Aussagen sieht diese Aufstellung so aus:
Enthalten | Nicht enthalten |
JSP Tag Library WebDAV Verschiedene HTTP stacks (Apache, IIS, iPlanet) Single Sign-On mit WebSphere Application Server WebSphere Application Server 4.x, Developer Edition im Bundle |
Embedded J2EE server JSPs und Servlets in Domino Designer JSPs in LotusScript Deploy Task |
Ruhig stellen konnte Fontaine damit die Diskussion keineswegs. Es steht zu vermuten, dass Lotus noch mehr unternehmen muss, um die Entwickler für die plötzliche und unerwartete Wendung bei Domino 6 zu begeistern. (Volker Weber) / (jk)