Celeron mit 600 MHz und 3D-Befehlen

Die Celeron-Prozessoren mit 566 und 600 MHz beruhen auf dem Coppermine-Kern des Pentium III und bieten die 3D-Befehlssatzerweiterung ISSE.

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Intel stellt am heutigen Mittwoch eine neue Generation von Celeron-Prozessoren mit anfangs 566 und 600 MHz vor. Obwohl diese für den Low-Cost-Markt gedachten Prozessoren einige Eigenschaften der bisherigen Celerons erben, stammen sie eigentlich vom Coppermine-Kern des Pentium III ab. So hält mit ISSE (Internet Streaming SIMD Extensions) endlich eine 3D-Befehlssatzerweiterung Einzug in Intels Einstiegsprozessoren, die über die Möglichkeiten von MMX hinausgeht. Zudem profitieren die CPUs vom besser angebundenen Level-2-Cache, der allerdings um die Hälfte auf 128 KByte geschrumpft ist – genauso viel wie bei den bisherigen Celerons. Ebenfalls auf Celeron-Niveau festgesetzt ist der Frontside-Bustakt von 66 MHz.

Positiv wirkt sich der neue Kern auf die Leistungsaufnahme aus. Schon der Coppermine-600 kommt (bei 1,65V) mit 12 Ampere und somit knapp 20 Watt aus. Bei nur 1,5 Volt wird der Celeron-600 daher vermutlich rund 16 Watt verbrauchen, der Celeron-566 weniger als 15 Watt. Zum Vergleich: Der Celeron-533 in alter Bauform verheizt im schlimmsten Fall über 28 Watt, und schon der Celeron-300A (als langsamster Celeron mit 128 KByte L2-Cache) kam auf fast 18 Watt.

Bei den Benchmarks kann der Celeron-600 mit dem Pentium III nicht mithalten, da machen sich der kleinere L2-Cache und der niedrigere Frontside-Bustakt (FSB) bemerkbar. Gegenüber dem Celeron-500 gewinnt er vor allem bei Benchmarks, die wie der 3DMark2000 die ISSE-Befehle nutzen. Doch auch beim SYSmark2000 und PovRay macht sicht der um 20 Prozent höhere Kerntakt erfreulich deutlich bemerkbar.


Prozessor Pentium III Celeron Celeron
Kern Coppermine Coppermine Mendocino
Kerntakt 600 MHz 600 MHz 500 MHz
FSB-Takt 100 MHz 66 MHz 66 MHz
L2-Cache 256 KByte 128 KByte 128 KByte
Multiplikator x6 x9 x7,5
 
Benchmark-Ergebnisse
 
SYSMark 2000 133 112 94
 
PovRay 3.1 419 PPS 385 PPS 313 PPS
 
3DMark2000
mit ISSE-Befehlen 3634 2779 n/a
ohne ISSE 3031 2137 1576
 
Quake III 1.11
fastest 79 fps 59 fps 55 fps
high quality 48 fps 46 fps 44 fps

Alle Messungen erfolgten mit einem Mainboard Asus P3B-F (BIOS 1005b2, Chipsatz Intel BX) und der Grafikkarte Asus 3800U (TNT2-Ultra, Treiber NVidia 3.68). Das System war zudem mit 128 MByte PC100-RAM von MSC, einer Creative Soundblaster 1024 bestückt und arbeitete unter Windows 98SE.


Als Upgrade-Prozessor für bestehende Celeron-Systeme taugt der Neue allerdings nur bedingt, da er in FC-PGA-Bauform erscheint und eine Versorgungsspannung von 1,5 Volt verlangt. Herkömmliche Celeron-Mainboards sind jedoch nur für die nicht ganz Pin-kompatible PPGA-Bauform ausgelegt und müssen nur Spannungen von 1,9 bis 2 Volt liefern können. Somit erben die schnellen Celerons auch das Upgrade-Problem vom großen Coppermine-Vorfahren, der ebenfalls nicht in jedem Mainboard funktioniert. Abhilfe versprechen zur CeBIT vorgestellte Adapter, die über eine separate Stromversorgung die niedrigeren Core-Spannungen erzeugen und zwischen den unterschiedlichen Sockel-Layouts umsetzen können – doch lieferbar scheinen diese Wunderadapter noch nicht zu sein. Der Celeron-566 soll für OEM-Kunden in 1000er-Stückzahlen 167 US-Dollar kosten, der Celeron-600 181 US-Dollar.

Einen detaillierten Test des neuen Celeron-600 mit ausführlichen Vergleichswerten bringt c't in Ausgabe 8/2000 (ab 10. April im Handel). (jow)