AT&T spricht mit AOL über eine Kabelnetzfusion

Mit der Fusion seines Kabelfernsehnetzes mit dem von AOL Time Warner könnte AT&T die Offerte eines dritten Mitspielers abwehren.

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  • Karsten Violka

AT&T führt vorläufige Gespräche mit AOL Time Warner über eine mögliche Fusion der Kabelfernsehnetze beider Unternehmen. Der Telekom-Branchenführer AT&T ist der größte, AOL Time Warner der zweitgrößte amerikanische Kabelfernsehnetzbetreiber. Wie das Wall Street Journal heute berichtet, versuche AT&T, mit dieser "freundlichen Transaktion" das Übernahmeangebot des drittgrößten Mitspielers, Comcast, in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar abzuwehren.

Die Unternehmen gaben keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Die Gespräche seien in der Konzeptphase und sehr fließend, schrieb die Zeitung. Es könnte auch sein, dass es nie zu einer Transaktion komme. AT&T würde bei der möglichen Transaktion seine Breitband-Sparte verselbstständigen und sie mit dem AOL-Netz fusionieren. Die AT&T-Aktionäre würden mindestens 50 Prozent und AOL rund 45 Prozent der fusionierten Firma halten; AOL könnte die effektive betriebliche Kontrolle erhalten.

Als Teil der komplexen Transaktion würde AOL in den vollen Besitz der Warner Bros.-Filmstudios und des Kabelfernseh-Filmkanals Home Box Office kommen. Sie sind beide Teil der Time Warner Entertainment, an der AT&T zu 25,5 Prozent beteiligt ist. Die beiden Unternehmen konnten sich bisher aus preislichen Gründen nicht über den Verkauf des AT&T-Anteils an AOL einigen.

Das Wall Street Journal hob die kartellrechtlichen Probleme hervor, die eine solche Transaktion hervorrufen würde. AOL würde durch eine Vergrößerung seiner Kabelfernseh-Sparte auch in der Lage sein, eine größere Zahl von Breitband-Internetzugängen anzubieten als zuvor. (kav)