Microsoft vertreibt GPL-Software
In Microsofts Migrationspaket Interix, das Kunden den Übergang von Unix zu Windows 2000 erleichtern soll, ist reichlich GPL-Software enthalten.
Realität und PR scheinen bei Microsoft weit auseinanderzuklaffen. Seit einigen Wochen verteufelt der Software-Hersteller Open-Source-Software und speziell die General Public License (GPL) als schädlich für den Fortschritt und inkompatibel mit dem Software-Geschäft. Allerdings straft Microsoft die markigen Sprüche seines CEO Steve Ballmer ("Wer Open-Source-Software einsetzt, muss auch den Rest seiner Software zu Open-Source machen") selbst Lügen: In dem schon länger erhältlichen Migrationspaket Interix 2.2, das Kunden den Übergang von Unix zu Windows 2000 erleichtern soll, ist reichlich GPL-Software enthalten – darunter auch das GNU-Flaggschiff, der C-/C++-Compiler gcc. Ganz GPL-konform gibt es bei Microsoft eine CD mit den Quelltexten sowie einen Download-Link – der zurzeit allerdings nicht zu funktionieren scheint. (odi)