Wurm wütet in US-Behörde

Am vergangenen Freitag ist der Nachi-Wurm in die Rechner der Stadtverwaltung von Santa Fe eingedrungen und hat das gesamte Rechnernetz lahm gelegt.

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Von
  • Patrick Brauch

Am vergangenen Freitag ist der Nachi-Wurm in die Rechner der Stadtverwaltung von Santa Fe, New Mexico, eingedrungen und hat das gesamte Rechnernetz lahm gelegt, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei das System infiziert worden, als ein Mitarbeiter Musik aus dem Internet heruntergeladen habe. Zwar seien die Rechner der Stadtverwaltung mit Antivirus-Software ausgestattet, doch habe der Schädling diese Software ausgehebelt. Demnach spricht vieles dafür, dass man seit mindestens Ende August keine aktuellen Virensignaturen eingespielt hat: Mit aktuellen Signaturupdates hätte der Wurm seine Schadroutine nicht ausführen können.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung konnten den gesamten Freitag keine E-Mail verwenden; Besuchern der öffentlichen Bibiliothek war der Zugriff ins Internet nicht mehr möglich. Juan Rios, Sprecher der Stadtverwaltung von Santa Fe, hatte am Freitag Abend beteuert, dass man mit Hochdruck das gesamte Wochenende an dem Problem arbeiten wolle. Das System soll seit heute Morgen US-amerikanischer Zeit wieder lauffähig sein.

Dies ist bereits der dritte bestätigte Fall in diesem Jahr, in dem ein Wurm sich in Rechnernetzwerken von US-Behörden verbreiten konnte: Im September drang der Lovsan-Wurm in ein Rechennetzwerk des U.S. State Department ein. Die Behörde sah sich gezwungen, ihren Dienst aus Sicherhheitsgründen zu deaktivieren, so dass über neun Stunden keine Visa ausgestellt werden konnten. Und im Januar konnte der SQLSlammer-Wurm in ein US-amerikanisches Kraftwerk eindringen und dessen Netzwerk stark beinträchtigen. (pab)