Die Wahrheit über Peek-A-Booty

Entgegen einigen Gerüchten und News steht der Browser-Untersatz Peek-A-Booty noch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung -- und hat mittlerweile auch nichts mehr mit Hacktivismo zu tun.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Patrick Brauch

Die Peek-A-Booty Vorführung des Chef-Entwicklers Paul Baranowski, ehemals bekannt als "Drunken Master", auf der diesjährigen CodeCon haben einige offenbar in den falschen Hals bekommen. Zum einen steht das Projekt entgegen einer Meldung von The Register und Securityfocus noch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zum anderen hatte Peek-a-Booty entgegen dieser Meldungen noch nie einen direkten Zusammenhang zur bekannten Hackergruppe cDc (Cult of the Dead Cow), sondern war ein Projekt von Hacktivismo, einer Gruppe gegen Zensur und Diskriminierung, die lediglich vom cDc-Leader Oxblood Ruffin ins Leben gerufen wurde.

Jetzt allerdings hat Peek-a-Booty (PaB) auch damit nichts mehr zu tun. Paul Baranowski hat Hacktivismo verlassen und das Peek-A-Booty-Projekt mitgenommen. Oxblood Ruffin erklärte gegenüber heise online, dass die Zukunft von PaB jetzt ganz allein in Paul Baranowskis Händen liegt. "Peek-A-Booty ist kein Hacktivismo-Projekt mehr. Paul hat sich entschlossen, die Gruppe zu verlassen, weil er mit PaB alleine weitermachen wollte. Er glaubt, die Öffentlichkeit vertraut und respektiert ihn -- wir werden sehen, welche Reaktionen er von den Entwicklern darauf bekommt", so Oxblood.

Das deutsche Entwicklerteam hält sich momentan bedeckt. Die Mitentwickler "Mixter" und "jules" (CCC-Hannover) erklärten allerdings, dass sie noch im Kontakt mit Baranowski stünden und auch noch generelles Interesse am Projekt hätten. Mixter hält eine "loose Contribution" für weiterhin möglich und die Peek-A-Booty-Mailingliste wird vom CCC-Hannover gepflegt.

Paul Baranowski selbst versicherte gegenüber heise online, dass sich durch seinen Weggang von Hacktivismo samt Peek-A-Booty nur Administrativa ändern würden: "Es gibt keine Änderung bezüglich Zielen, Programmcode oder Open-Source. Das Projekt war reif genug, um alleine zu bestehen und sich von Hacktivismo abzukapseln. Die meisten Mitentwickler haben sich entschlossen, dem Projekt treu zu bleiben."

Was das wirklich für Peek-A-Booty bedeutet, wird sich zeigen müssen. Auf der offiziellen Peek-A-Booty-Homepage heißt es auf die Frage, ob Peek-A-Booty schon verfügbar sei, lapidar "Not yet". Auch die deutsche Entwickler-Crew erwartet kein baldiges Release. Zwar sind aktuelle Versionen prinzipiell schon lauffähig, doch offenbar müssen doch noch einige Probleme und Bugs behoben werden. (pab)