Um den Schlaf gebracht

50.000 Flugtickets für jeweils zehn Euro sollten Frühaufsteher heute Morgen bei Hapag-Lloyd Express im Internet buchen können. Die Aktion entpuppte sich jedoch als Flop.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 300 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Billigfluglinien können den Geldbeutel schonen: Buchung über das Internet, keine Kosten für das Versenden von Tickets, Service im Flugzeug ein Fremdwort. Doch Billigflieger stehen schon seit geraumer Zeit in der Kritik: Mit angeblichen Schnäppchen locken sie potenzielle Kunden, Plätze gibt es für den versprochenen Preis häufig jedoch keine. Zum Taxipreis mal eben Richtung Süden fliegen, für zehn Euro nach Skandinavien -- oft entpuppen sich solche Angebote als heiße Luft. Und wer nicht aufpasst, bezahlt mitunter sogar mehr als für einen Linienflug.

Am heutigen Freitag wollte nun der Hannoversche Billigflieger Hapag-Lloyd Express (HLX) werbewirksam mit einer Sonderpreis-Aktion in den Winterflugplan starten. 50.000 Tickets für 9,99 Euro pro Flug in zahlreiche europäische Städte sollten Frühaufsteher zwischen 6 und 10 Uhr im Internet buchen können. Inklusive aller Steuern und Gebühren. Einzige Einschränkung: Der Hinflug ab Hannover oder Köln/Bonn müsse zwischen dem 1. und 30. November liegen, der Rückflug bis zum 14. Dezember erfolgt sein.

Doch wer seinen Wecker extra zwei Stunden vorgestellt hatte, sah sich wieder einmal enttäuscht: Fehler im Buchungsfenster ließen jeden Versuch scheitern, eines der Billigtickets über das Internet zu ergattern. Zwar öffnete sich nach längerer Wartezeit die Eingabemaske "Flugsuche", doch Abfragen zur Verfügbarkeit der gewählten Verbindungen über ein Java-Script scheiterten regelmäßig. Laut Hapag-Lloyd Express hatte es "technische Probleme" gegeben, genauere Angaben zu den Gründen wollte ein Sprecher jedoch nicht machen. Eine Extra-Mütze Schlaf wollte das Unternehmen als Entschädigung auch nicht in Aussicht stellen.

Im Laufe des Tages will Hapag-Lloyd Express aber ein neues Buchungsfenster aufsetzen und die Aktion wiederholen. Allerdings ist unklar, wieviele freie Plätze dann noch vorhanden sein werden. Denn in den vier Aktionsstunden waren Buchungen gegen einen Aufschlag von 7,50 Euro pro Flugstrecke auch telefonisch über ein Service-Center möglich. Warum heise online auf Anfrage von dort versichert wurde, dass Kunden noch um kurz vor zehn Uhr Buchungen über das Internet vorgenommen hätten, ist allerdings rätselhaft. (pmz)