Neuer Trend: Multimedia-Streaming ins Wohnzimmer

Der Blockbuster liegt auf der Festplatte, der Videoabend kann beginnen. Doch wie den Film auf den Fernseher kriegen? Eine DVD zu brennen, setzt nicht nur entsprechende Hardware voraus, sondern kostet auch Zeit und Nerven. Was also liegt näher, als den PC die Video- und Audio-Daten per Netzwerk ins Wohnzimmer streamen zu lassen, wo sie kleine, schicke und vor allem leise Gerätchen dem Fernseher und AV-Receiver zur Verfügung stellen? Die Multimedia-Industrie hat einen neuen Markt entdeckt.

Doch kommerzielle Streaming-Clients leiden noch unter Kinderkrankheiten, wie sich bei einem Test der c't-Redaktion herausstellte. Vier speziell zu diesem Zweck hergestellte Geräte von Hauppauge, Pinnacle, Sony und SMC wurden fünf Alternativ-Lösungen gegenübergestellt. Neben einem mit Ethernet-Schnittstelle ausgestatteten DVD-Player von KiSS mussten auch eine zum Streaming modifizierte Xbox, eine mit Linux ausgestattete dbox2, ein c't-Bastelprojekt auf Basis eines lüfter- und festplattenlosen PCs mit EPIA-Mainboard und Mini-Linux MoviX sowie ein Linux-VDR-Server, der das TV-Live-Signal ins Heimnetz einspeist, ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Produkte kosten zwischen 80 und 300 Euro, Sonys Network Media Receiver schlägt sogar mit 2300 Euro zu Buche, weil ein Vaio-PC als Streaming-Server gleich mitgeliefert wird.

Fazit der Redaktion: Der optimale Netzwerkspieler fürs Wohnzimmer lässt noch auf sich warten. Die Geräte haben zwar das Potenzial, die Lücke zwischen PC und Fernseher bald zu schließen, doch etwas Firmware-Pflege bei den Herstellern sollte man noch abwarten. Wer vor etwas Eigenengagement und Bastelei nicht zurückschreckt, fährt unter Umständen mit einer Lösung auf Linux-Basis besser, weil die sich leichter an aktuelle Entwicklungen anpassen lässt. Alle Testergebnisse und Praxistipps in der aktuellen c't-Ausgabe. (se)