Seti@home: Wo sind die Aliens?

Siebzehn Mal fielen den Forschern seltsame Muster sich wiederholender Radiosignalen auf.

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Von
  • Thorsten Dambeck

Siebzehn Mal mussten die Wissenschaftler von Seti@home in den vergangenen zwei Jahren bei der Suche nach Signalen außerirdischen Lebens die Daten sehr genau ansehen: Das größte Projekt des verteilten Rechnens, das weltweit 3,2 Millionen Freiwillige überzeugen konnte, ihre PCs zur Datenauswertung zur Verfügung zu stellen, hatte aus dem kosmischen Radiorauschen mögliche Alien-Botschaften herausgefiltert. Das gab jetzt Dan Werthimer, wissenschaftlicher Leiter des Projektes, bekannt.

Das Radioteleskop in Arecibo/Puerto Rico fungiert als Empfänger für die Radiodaten. "Die interessantesten Signale fangen wir mehrfach auf. Wir fragen uns dann, welche Signale wir sehen und forschen nach den Gründen für die Wiederholung", wird Werthimer von der University of California im Newsdienst space.com zitiert. Bisher haben sich die vermeintlichen Außerirdischen noch immer als "Radio Pollution", also Radiostrahlung irdischen Ursprungs, herausgestellt. "Wenn wir unser Teleskop auf eine andere Stelle des Himmels richten, sehen wir das gleiche Muster", gibt Werthimer fürs erste Entwarnung.

"Radio Pollution" ist ein großes Problem für die Alien-Jäger. Manche Radiobänder sind derart durch die Signale von Fernsehsendern, Satelliten oder Mobiltelefonen belastet, dass eine Suche nach den schwachen Funkbotschaften aus dem All in diesen Frequenzbereichen entfallen muss. Trotzdem ist Werthimer optimistisch: Die Technik, um alle Radiofrequenzen zu überprüfen, wird laufend verbessert. "Eine wirkliche Durchmusterung aller Frequenzen erfordert zwar mindestens eine Verbesserung der Kapazitäten um den Faktor eine Million, aber der technische Fortschritt wird uns dieses Ziel in 20 bis 30 Jahren erreichen lassen."

Während weltweit die PCs die Daten aus Arecibo durchforsten, wird bereits an SETI@home II gedacht. Dafür soll die Datenaufnahme am Radioteleskop durch einen weiteren Receiver verstärkt werden. Außerdem könnte das Parkes Radio Telescope in Australien den Wissenschaftlern Zugang zu der bisher unzugänglichen Südhemisphäre des Radiohimmels verschaffen. (thd)