CDU setzt im Wahlkampf-Endspurt auf E-Mail-Kontakte

Bis zu 200.000 unentschlossene Wähler sollen per E-Mail von der Stimmabgabe zugunsten Stoibers überzeugt werden.

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Von
  • Torge Löding

Für den Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber scheint es auch nach Ansicht der CDU/CSU-Wahlkampfzentrale knapp zu werden: Mit einer E-Mail-Aktion wollen die Organisatoren seiner Wahl-Kampagne unentschlossene Wähler davon überzeugen, am 22. September die C-Parteien zu wählen. Mitglieder und politische Freunde sind per E-Mail bereits von der Aktion www.jedestimme.cdu.de informiert worden. Auf dieser Website findet sich ein Pro-Stoiber-Text, den der geneigte Nutzer als Kopie oder E-Mail-Anhang weiterschicken soll, um Wählerstimmen zu sammeln.

Als Beispiel nehmen sich die Organisatoren die Präsidentschaftswahl 2000 in den USA. Der denkbar knappe Wahlsieg von George W. Bush habe die E-Mail-Aktion dort im Nachhinein gerechtfertigt. "Bei der Bush-Kampagne in den USA spricht man von zwei Millionen Wählern, die womöglich per E-Mail gewonnen worden sind", sagte Teamleiter Stefan Scholz gegenüber heise online. In Deutschland wolle man mit der Mail 200.000 potenzielle Wähler erreichen.

Scholz sieht keine Gefahr darin, dass die Aktion als Spam oder unerwünschter Kettenbrief missverstanden werden könne. "Auf der Website weisen wir extra darauf hin, dass man diese E-Mail nur Leuten zuschicken soll, von denen man glaubt, dass sie der Union und ihren Zielen nahestehen."

Zu Informationen über die Bundestagswahl im Internet siehe auch: (tol)

  • Parteiprogramme kurz und knapp
  • Wahlkampf ganz bunt im Internet
  • Portal zur Wahl
  • In Ausgabe 19/2002 beschäftigt sich c't genauer mit den inhaltlichen Aussagen der Parteien in ihren Wahlprogrammen zu Internet, Forschungspolitik und Datenschutz sowie mit den Ansätzen eines Wahlkampfs im World Wide Web.
  • Das Diskussionsforum zur Bundestagswahl soll Lesern die Gelegenheit geben, auch auf heise online ihre Ansichten nicht nur zu IT-Themen im Umfeld der Bundestagswahl, sondern auch zu den Inhalten der Parteien zu diskutieren -- ohne sich in anderen Foren gleich der Gefahr eines Off-Topic-Beitrags auszusetzen.