US-Partei der Republikaner droht britischer News-Site mit Klage

Mit rechtlichen Mitteln will die Partei von George Bush die Berichterstattung beim Inquirer beeinflussen.

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Von
  • Torge Löding

Den Betreibern der britischen News-Site The Inquirer steht Ärger mit den US-amerikanischen Republikanern ins Haus. Inquirer-Betreiber Mike Magee erfuhr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch von der Forderung eines Republikaner-Anwaltes, einen Beitrag aus dem Netz zu entfernen. In dem entsprechenden Artikel bezieht sich der Autor auf einen Beitrag in der indischen Zeitung Business Standard, die berichtet hatte, dass die Republikaner US-Bürger aus Call-Centern in den indischen Orten Gurgaon und Noida anrufen ließen, um diese um Spenden für den Parteiaufbau zu bitten.

"Der Beitrag enthält falsche Informationen, die das Nationale Komitee der Republikaner-Partei diffamieren", beschwert sich Anwalt Charles Spies in einer E-Mail und droht Magee mit einer Klage, sollte er den Beitrag nicht umgehend entfernen. Der Anwalt betonte, dass die Partei lediglich Verträge mit Call-Centern in den USA unterzeichnet habe. Business Standard habe den Bericht auch schon zurückgezogen. Zumindest in diesem Punkt hat Spies Unrecht: Zurzeit lässt sich der Artikel problemlos aufrufen.

Mike Magee sieht sich nicht veranlasst, die Inquirer-Berichterstattung zu verändern. "Da scheinen einige Anwälte der Republikaner der Meinung zu sein, dass wir für Artikel, die auf anderen Websites veröffentlicht sind, rechtliche Verantwortung tragen", weist er den Angriff zurück. Ähnlichen Ärger hatte die News-Site im November vergangenen Jahres, als das Unternehmen Sun Microsystems per Klagedrohung den Rückzug eines Artikels durchsetzen wollte. (tol)