MobilCom-Beschäftigte demonstrieren für ihre Arbeitsplätze

Betriebsrat, Gewerkschafter und Politiker fordern France Telecom zu verantwortungsvollem Handeln auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 84 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Torge Löding

Mehr als 1000 Mitarbeiter der MobilCom haben vor der Büdelsdorfer Zentrale für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Mit Transparenten und umgestalteten T-Shirts machten sie ihren Zukunftsängsten Luft. Über einer provisorischen Rednerbühne wehte ein rotes Transparent mit der Aufschrift "MobilCom = 5500 Menschen". Dahinter hatten Mitglieder des Betriebsrates eine Uhr gemalt, die kurz vor zwölf Uhr zeigt.

"Es wäre ein wirtschaftlicher Fehler, wenn France Telecom jetzt aussteigen würde", sagte Betriebsratsvorsitzender Jörg Malter gegenüber der dpa. Das französische Unternehmen habe sich zu einer Verantwortung in der Bundesrepublik bekannt. "Diese Verantwortung fordern wir heute ein."

"Die Landesregierung Schleswig-Holstein steht hinter MobilCom", sagte der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) und nutzte somit die Demo-Bühne auch für einen außerplanmäßigen Wahlkampfauftritt für die Kanzlerpartei.

Rund 2000 MobilCom-Angestellte arbeiten allein in Büdelsdorf. Rückendeckung erhielten die Mitarbeiter auch von IG Metall-Sprecher Kai Petersen. "Medien und Börsenanalysten haben am gestrigen Mittwoch versucht, eine vermeintliche Leiche MobilCom zu zerteilen, obwohl es noch keine Leiche gibt", sagte Petersen der dpa. Mit der Zockerei um einen Übernahmepreis zwischen Unternehmensgründer Gerhard Schmid und der France Telecom müsse endlich Schluss sein. Petersen: "Wir sind es leid, dass der Streit auf den Rücken und den Nerven der Mitarbeiter ausgetragen wird." (tol)