Gewerkschaft kritisiert Ausbildungssituation bei der Telekom

Angeblich hat der Konzern für das kommende Jahr einen Bedarf von nur zwei Auszubildenden ermittelt.

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Von
  • Torge Löding

Im Streit um die fehlende Ausbildungsbereitschaft deutscher Konzerne gerät auch die Deutsche Telekom zunehmend ins Visier der Kritiker. Die Gewerkschaft ver.di hat für nächste Woche bundesweite Aktionen für den Erhalt der jährlich rund 4000 Lehrstellen bei der Telekom angekündigt. "Es bereitet uns Sorgen, wenn wir derzeit von der Deutschen Telekom AG Signale erhalten, zukünftig die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze lediglich am Bedarf des Konzerns zu orientieren", sagte der stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Franz Treml in Berlin. Eine drastische Senkung der Ausbildungsquote durch die Deutsche Telekom AG hätte verheerende Folgen für den Ausbildungsmarkt im nächsten Jahr, betonte der Arbeitnehmervertreter. Gleichzeitig würde die Absenkung der Ausbildungsquote bei der Telekom langfristig den bestehenden Mangel an jungen und qualifizierten Nachwuchskräften in der IT-Branche verstärken.

Gegenüber dpa teilte der Ver.di-Landebezirk NRW mit, die Telekom benötige einer internen Bedarfsanalyse zufolge im kommenden Jahr nur noch zwei Auszubildende. Ähnliches hatte heise online in den vergangenen Wochen von Vertetern der Ver.di-Jugend zugetragen bekommen.

Ein Konzernprecher wies dies gegenüber der dpa allerdings zurück. "Die Deutsche Telekom wird ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auch im Jahr 2004 gerecht werden", sagte er. Der Konzern werde über Bedarf Ausbildungsplätze für die gesamte Branche rund um Informations-Technologien anbieten und damit praktisch auch für andere Unternehmen den Nachwuchs sichern. Bei den Gesprächen für das kommende Jahr solle der Bedarf in der Branche berücksichtigt werden. Bisher stehe noch nicht fest, ob und in welchem Maß die Lehrstellenzahl gesenkt werden müsse. In der Diskussion sei wieder eine Zahl im Tausender-Bereich. (tol)