Quam schweigt sich aus zur Netzabschaltung

Mobilfunk-Kunden sollen angeblich ein Übernahmeangebot von T-Mobile erhalten, aber ihre 0150-Rufnummern mitnehmen können.

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Von
  • Torge Löding

Der gescheiterte Mobilfunkanbieter Quam stellt sein GSM/GPRS-Geschäft in den nächsten Wochen endgültig ein. Der Dienst solle um den 15. November herum beendet werden, meldete die Financial Times Deutschland. Ein Quam-Sprecher wollte dazu gegenüber heise online am heutigen Montag nicht weiter Stellung nehmen. Auf der eigenen Website erschien hingegen für einige Zeit die Meldung einer Nachrichtenagentur gleichen Inhalts wie der FTD-Bericht -- vom Mobilfunkbetreiber unkommentiert. "Das liegt an unserem Content-Management-System. Die Meldung muss automatisch durchgerutscht sein", erklärte der Sprecher, der die Nachricht umgehend von der Site entfernen lassen wollte.

Spekulationen zufolge sollen die 200.000 Quam-Kunden ein Übernahmeangebot von T-Mobile bekommen. Laut FTD zahle T-Mobile dafür 50.000 Euro an Quam plus eine Prämie für jeden Kunden, der wechselt. Im Falle eines Wechsels biete die Telekom-Tochter ein Guthaben von bis zu 120 Euro oder ein neues Handy. T-Mobile kommentierte die Meldung nicht.

Bereits am Freitag kursierten Gerüchte über die baldige Netzabschaltung. Quam dementierte gegenüber heise online allerdings, dass die bisherigen 0150-Rufnummern nicht zu einem anderen Netzanbieter mitgenommen werden könnten. Auch die Meldung, dass Besitzer von Quam-Now-Prepaid-Karten ihr Guthaben zurückerstattet bekommen würden, konnte der Quam-Vertreter nicht bestätigen. Mit der Einstellung des Dienstes würde der Deutschland-Ausflug der finnischen Sonera und der spanischen Telefonica vorerst enden. Quam hält aber bislang an seiner Lizenz für den neuen UMTS-Standard fest. Ursprünglich wollte sich Quam durch Angebote für den jetzigen GSM-Standard einen Kundenstamm für das UMTS-Zeitalter sichern. (tol)