Australische Terrorbekämpfer besorgt über Computerdiebstahl

Zwei Unbekannte haben in Sydney zwei Computer der Zollbehörde mit brisanten Daten gestohlen; die Terrorbekämpfer fürchten nun, dass diese in die Hände von Terroristen gelangt sind.

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Von
  • Urs Mansmann

Zwei vorgebliche Techniker haben am internationalen Flughafen von Sydney zwei Computer der australischen Zollbehörde mit streng geheimen Daten gestohlen. Die beiden Männer, deren Aussehen als "pakistanisch-indisch-arabisch" beschrieben wird, erschienen nach der normalen Arbeitszeit und gaben sich als Techniker eines Computer-Service aus. Sie unterschrieben das dafür vorgesehene Formular und erhielten Zugang zum besonders gesicherten zentralen Serverraum. Dort demontierten sie innerhalb von zwei Stunden zwei Server und beförderten diese auf Rollwagen am Sicherheitsposten vorbei nach draußen. Das Sicherheitspersonal schöpfte keinen Verdacht, da solche Aktionen nach Dienstschluss offenbar an der Tagesordnung sind. Die Diebe besaßen offensichtlich Insider-Wissen.

Die australische Bundespolizei AFP und die Behörde zur Terrorbekämpfung, ASIO, baten die Zollbehörde dringend, mitzuteilen, welche sicherheitsrelevanten Informationen auf den Servern gespeichert waren. Die Zolldirektion spielte den Verlust der Daten zunächst herunter, handelte sich damit aber Ärger in den eigenen Reihen ein: Die Zollbeamten widersprachen der Darstellung der Chefetage vehement. Die Server hätten tausende vertraulicher Dateien enthalten. Die größte Sorge dreht sich nun um den streng geheimen Schriftwechsel zwischen der Zollbehörde und den Terrorbekämpfern AFP und ASIO, der offenbar auf den gestohlenen Servern liegt.

Die Ermittler vermuten, dass Terroristen hinter der Tat stecken. Der Wert der entwendeten Hardware ist gering, der Aufwand für die Täter war sehr hoch. Die geheimen Daten wären für Terrorgruppen jedoch von großem Interesse. Nun fürchten die Fahnder, dass ihre verdeckten Ermittler auffliegen könnten und dass Terroristen oder Drogenkartelle das Wissen nutzen und Sicherheitsmaßnahmen umgehen könnten. Auch Angriffe auf die Daten werden nun befürchtet: Alle Zollmitarbeiter sollen ihre Passworte ändern und über eventuelle Auffälligkeiten bei der Nutzung ihres E-Mail-Accounts berichten. (uma)