Gefahr durch Dialer mit 0193-Einwahlnummer

Wer bislang nur 0190- und 0900-Rufnummern gesperrt hat, muss zügig nachbessern: Die ersten 0193-Dialer kosten 20 Euro pro Einwahl und 2 Euro pro Minute.

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Von
  • Urs Mansmann

Dialer-Betreiber weichen zunehmend von 0190 auf andere Einwahlnummern aus. Aktuell sind Dialer-Programme im Umlauf, die sich über 0193-Rufnummern einwählen. Ein heise online vorliegender Dialer berechnet stolze 20 Euro pro Einwahl plus 2 Euro pro Minute. Eine Stunde schlägt also mit 140 Euro zu Buche, bei Kanalbündelung sind es schon 280 Euro, ganz ohne 0190-Rufnummer.

Für die Nutzer ist diese Entwicklung fatal: Über die Vorwahlnummern 0191, 0192 und 0193 sind nämlich auch preisgünstige Internet-by-Call-Zugänge zu erreichen; eine Sperre für diese Nummern würde das Kind mit dem Bade ausschütten und auch den kostengünstigen Weg ins Internet blockieren. Die Rufnummernsperren, beispielsweise der Telekom, sind dafür zu unflexibel. Man kann dort zwar bis zu zehn Rufnummern oder Vorwahlen sperren oder freigeben, einzelne Nummern von einer generellen Sperre auszunehmen, ist aber nicht möglich. Einzige Chance für den Nutzer ist der Einsatz eines Dialer-Warners wie zum Beispiel YAW.

Die Nutzung der Rufnummerngasse für Online-Dienste ist zulässig; es gibt keine Vorschriften über maximale Entgelthöhen. Dementsprechend sind auch der Regulierungsbehörde die Hände gebunden -- diese kann nur bestehende Vorschriften umsetzen. Verantwortlich für die Verabschiedung entsprechender Vorschriften ist der Gesetzgeber, namentlich das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA). (uma)