Be verklagt Microsoft

Im Auftrag des mittlerweile liquidierten Betriebssystem-Herstellers Be Inc. verklagt eine Anwaltsfirma aus Houston den Softwaregiganten auf Schadensersatz.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Im Auftrag des mittlerweile liquidierten Betriebssystem-Herstellers Be Inc. verklagt eine Anwaltsfirma aus Houston den Software-Giganten auf Schadensersatz. Microsoft soll, so die Argumentation von Susman Godrey LLP, die schon Caldera bei einer privaten Anti-Trust-Klage gegen Microsoft vertreten haben, Be mit wettbewerbswidrigen Mitteln aus dem Markt gedrängt haben. Über die Höhe der Schadensersatzforderungen wurden noch keine Angaben gemacht. Laut Be sollen Hitachi und Compaq erwogen haben, ihre PCs unter anderem auch mit dem Be-Betriebssystem auszustatten -- Microsoft soll dies aber durch seinen Einfluss verhindert haben. Die von Jean Louis Gassee gegründete Firma warf im August 2001 das Handtuch und verkaufte alle Verwertungsrechte für ihr Betriebssystem an Palm. Firmengründer Gassee hatte bereits Anfang Januar bei der Auflösungsauktion, bei der die letzten Besitztümer des gescheiterten Softwarehauses versteigert wurden, angekündigt, man erwäge eine Kartellklage gegen Microsoft.

Unterdessen haben die neun US-Bundesstaaten, die die außergerichtliche Einigung im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft ablehnen, mit einer Eingabe beim zuständigen US-Bezirksgericht den Kompromiss erneut scharf angegriffen. Nach US-Medienberichten zitierten die Anwälte der neun Bundesstaaten die Zeugenaussage des Microsoft-Managers Richard Fade, um zu belegen, dass Microsoft unter den Bedingungen der außergerichtlichen Einigung seine Marktmacht sogar ausweiten kann und letztendlich von den Sanktionen, die gegen den Softwareriesen verhängt wurden, sogar profitiert. Die Bundesstaaten beantragten daher, auch bei der Erörterung zur außergerichtlichen Einigung, die Anfang März stattfinden soll, gehört zu werden, obwohl das Verfahren, das sie gegen Microsoft weiterführen, formal abgetrennt wurde. (wst)