Digitaler Trainer für Schwimmer

Der "DigiCoach" soll helfen, die Leistung von Sportlern mit Hilfe digitaler Sensortechnik zu optimieren.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler des European Media Laboratory (EML) entwickeln einen "elektronischen Schwimmtrainer". Der "DigiCoach" soll helfen, die Leistung von Sportlern mit Hilfe digitaler Sensortechnik zu optimieren.

Das momentan noch walkmangroße Gerät wird mit einem Gürtel an den Rücken des Schwimmers geschnallt. Es kann die Beschleunigung und verschiedene Bewegungen des Schwimmers mit Hilfe von Sensortechnik messen, wie sie auch in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Zum "DigiCoach" gehören außerdem die Übertragung der gemessenen Daten auf den Computer am Beckenrand und eine spezielle Software, die die verschiedenen Bewegungsmuster erkennt und die Daten für Trainer und Athleten aufbereitet. Erste Versuche am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg verliefen nach Ansicht der Entwickler viel versprechend.

Bisher arbeiten Sportler und Trainer dort mit dem so genannten Seilzugverfahren oder analysieren die Bewegungsabläufe durch Videoaufnahmen. Die Videoanalyse mit mehreren Kameras ist jedoch sehr aufwendig und kann erst viel später ausgewertet werden. Und das Seilzugverfahren beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit des Schwimmers erheblich, weil er gegen die Kraft eines gespannten Seiles anschwimmen muss, das an seinem Körper befestigt ist. Das neue Messverfahren hingegen erfordert einen nur geringen Aufwand, verspricht eine zeitnahe Auswertung und wird vom Athleten nicht als störend wahrgenommen, hätten die Trainingsversuche gezeigt.

Die Wissenschaftler wollen die Hard- und Software noch weiter optimieren und die Ergebnisse auch auf andere Sportarten wie Rudern oder Radfahren übertragen. Dafür suchen sie momentan noch nach geeigneten Partnern aus der Industrie. Außerdem könnte das Messverfahren in der Bewegungstherapie eingesetzt werden, zum Beispiel beim "Aquajogging" nach Knieverletzungen. (wst)