Japans zentrale Einwohner-Datenbank "Juki Net" ist online

Die umstrittene zentrale Datenbank, in der die japanische Regierung die Meldedaten aller Einwohner des Landes speichern will, hat ihren regulären Betrieb aufgenommen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die umstrittene zentrale Datenbank, in der die japanische Regierung die Meldedaten aller Einwohner des Landes speichern will, hat am Montag ihren regulären Betrieb aufgenommen. In dem Datenbankprojekt Juki Net gibt eine elfstellige Identifikationsnummer Aufschluss über Name, Alter, Geschlecht und Wohnort. Diese Nummer soll in 26 unterschiedlichen Verwaltungsabläufen wie beispielsweise bei der Auszahlung von Pensionen oder dem Ausstellen von Pässen eingesetzt werden. Erprobt wurde das System bei der Erfassung der japanischen Kühe: Diese wurde durch das Auftreten von BSE-Fällen nötig.

Nach japanischen Medienberichten war das System zwar nach dem Start stark ausgelastet, zeigte aber keine Fehlfunktionen. Datenschützer hatten das im vergangenen August gestartete Projekt kritisiert, weil das japanische Parlament parallel dazu angeblich keine umfassenden Datenschutzbestimmungen eingeführt hat. Die Städte Kunitachi und Yamatsuri wollen sich dem System nicht anschließen. Der Gouverneur der Präfektur Nagano, Yasuo Tanaka, hatte angekündigt, das System zunächst eingehend untersuchen zu wollen. Der japanische Minister für öffentliche Verwaltung, Inneres, Post und Telekommunikation, Toranosuke Katayama, forderte die Verwaltung der Präfektur daraufhin am Sonntag auf, das System eingehend auf Sicherheitslücken zu prüfen -- gleichzeitig deutete er jedoch auch an, dass man die Unwilligen auch per Gesetz zur Benutzung des System verpflichten könne. (wst)