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  • MaxSim

mehr als 1000 Beiträge seit 25.12.2003

Die Liebe zur Uniformitaet und der Hang zur Phantasielosigkeit ...

... sind nur zwei Seiten der selben Sache - fuehren aber geradewegs
zu sowas wie FB und Instagram. Dazu kommen noch technisches
Unvermoegen und eine Art sozialer ADHS.

Anders ist es kaum zu erklaeren, dass sich immer mehr Menschen in
Facebooks, Instagrams & Co. begeben und ihre eigenen -einstmals
ambitionierten (Web)Webprojekte- einer droehnend langweiligen
Uniformitaet und entsetzlicher Langeweile weichen lassen.

Es mag gute Bilder auf Instagramm geben, prozentual sind sie aber
nicht der Rede Wert - ein Physiker wuerde sagen "zu vernachlaessigend
klein". Es gibt ebensowenig 'gut gestaltete' Facebook-Seiten. Geht
auch gar nicht - will man auch gar nicht ... koennen die meisten auch
gar nicht (mehr).

In Sachen Kreativitaet war so manche Frontpage-Schulprojekt-Seite dem
heutigen FaceBrei um Lichtjahre voraus - egal ob sie Scheisse
aussehen oder nicht. Es ist naemlich NICHT voellig egal, ob ich einen
Trabant selber fahren kann oder mich in einem Daimler kutschieren
lasse(n muss). Das wird besonders dann wichtig, wenn mir am Ende auch
das Ziel vorgegeben wird und ich gar keine Wahlmoeglichkeit mehr
habe.

Der Erfolg von Facebook&Instagram ist mithin auch einem zunehmenden
Verlust an der wenn man so will Kulturtechnik einen eigenen Server,
CMS, Website aufzusetzen, geschuldet. 

Dieses Problem eine echte Loesung mit durch ein vorgekautes Stueck
'Irgendwas' zu ersetzen zu lassen erlebe ich beinahe taeglich. Wenn
ich z.B. einen Kollegen bitte eine bestimmte Grafik zu machen oder
einen "Look" zu erzeugen, dann fragt er mich zuerst, wo er den
Photoshopfilter herbekommen soll. Dieser Mensch ist so fantasielos
wie ein Stueck Kreide. Man kann ihn benutzen, aber von allein kommt
da nix.

Schaut man sich die diversen Mobile-Instagramme an, die vom Motiv her
moeglicherweise noch OK sein moegen, dann erkennt man, dass sie durch
diverse "Filter" nur noch zum brechen reizen. Meine Fresse,
mittlerweile gibt es vermutlich mehr Kodachrome-Filter-Instagramme
denn echte Kodak-Dias - das ist so dermaszen originell ...

"Jaaa  ...", kommen dann einige, ..."das ist ja alles SocialMedia
...es geht ums sharen to spread your ideas around the world oder so
Alter ..." Dies ist natuerlich Extragequirlterdurchfall. Schau ich
mir naemlich an, was da so "geshared" wird, scheine ich mich eher auf
einem Basar der Aufmerksamkeitsoekonomie zu befinden. In aller Regel
sogar gepaart mit der echten Oekonomie, wo ich auch noch meine
Arbeitskraft und oder irgendein Produkt "sharen" moechte.

Ein echter Austausch ist selten wirklich gewollt. Doch wenn, was
spricht dann eigentlich gegen eigene bzw. selbst gehostete Seiten,
NewsLetter, Blogs, Galerien ? Warum lass ich mich durch gruselige
Flickr-, FB-, Instagramm- Templates derartig vernordkoreanisieren ?
Es ist wie immer irgendwas mit "Un" - in diesem Fall die
UNfaehigkeit, das UNwissen, der UNwille. 

So, und nun komm ich zum Fazit: Wer so komplett merkbefreit ist, dass
er seinen UNkreativmuell auf den einschlaegigen Halden verklappen
muss, der hat es auch nicht anders verdient, dass man ihn auf diese
Weise benutzt, genauso wie das oben erwaehnte Stueck Kreide.

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