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19 BeitrÀge seit 17.12.2003

Re: Deutsche Wikipedia als Wissensvernichter

Das ist - ganz schlichtweg gesagt - gelogen. Beispielsweise gibt es
in der DEUTSCHSPRACHIGEN Wikipedia Artikel zu allen drei beim
aktuellen Massaker getöteten Professoren (Professoren sind nĂ€mlich
per se relevant). In der Englischsprachigen Wikipedia finden sich
derzeit zwei, es waren zeitweise alle da, dann nur noch einer, weil
in einer ominösen Abstimmung binnen kurzer Frist die eben anwesenden
Leute angeblich beschlossen hĂ€tten, alle Personen außer Liviu
Librescu in einem Ăœberartikel zum Massaker zu behandeln. Dabei wurde
ein Mann wie Kevin Granata zu einem Redirect, der als einer der fĂŒnf
bedeutendsten Vertreter seines Faches in der Wikipedia galt. DafĂŒr
haben sie eine "tolle" Liste mit pĂ€derastischen Paaren, die mal davon
abgesheen daß sie enzyklopĂ€discher Bockmist ist auch noch inhaltlich
falsch ist. Aber man kann dort nichts gegen die
PĂ€derastie-Platzhirsche machen.

Interessanterweise ist die Deutschsprachige Wikipedia das
innovativste Wikiprojekt. Von hier kommen fast alle Ideen, die das
Projekt weiter bringen wie die Academy. Es gibt auch nirgends sonst
eine solche Struktur, wo die Autoren auch privat auf Treffen aund
Wikipedia-Stammtischen zusammenkommen. Ein Deutscher Autor der
derzeit in den USA lebt hat dies in Los Angeles versucht und ist
gescheitert.

Ich bin im Projekt durchaus ein Kritiker einiger Punkte. Aber die
deutschsprachige Wikipedia ist das Projekt, auf der die weltweite
Wikipedia-Gemeinde schaut. Denn hier trifft im allgemeinen QualitĂ€t
und QuantitĂ€t aufeinander und verschmilzt. Klar gibt es auch mal
schlechte Artikel. Klar wĂŒrde ich mir persönlich ab und an mehr
LiberalitĂ€t wĂŒnschen. Aber dieses Wikipedia-Bashing, nur weil man
nicht seine Werbung so unterbringen konnte, wie man wollte ist mir
ehrlich gesagt ein Graus.

Ich finde das fast tĂ€gliche Geheule das hier deswegen auf Heise von
Einigen angestimmt wird extrem peinlich. Wer das Projekt mitgestalten
will, soll einfach dauerhaft ordentlich mitarbeiten. Und wie ĂŒberall
auf der Welt und im Leben jedes Menschen kann man nicht immer seinen
Kopf durchsetzten. Es ist schlicht ein Gemeinschaftsprojekt. Wer sich
ĂŒber die bösen Löschadmins beschwert, soll selbst Admin werden. Ist
nicht so schwer, man muß nur ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum (i.A. ein
halben Jahr) kuntinuiertlich und ordentlich mitmachen. Leute, anstatt
zu meckern macht mit. Aber vernĂŒnftig.

Im ĂŒbrigen ist es nicht möglich, daß die "deutsche" Wikipedia Wissen
vernichtet. Oder ist das Projekt mittlerweile so allmĂ€chtig, daß
alles, was nicht inene Artikel bekommt dem Vergessen anheim fĂ€llt?
Die lieben Kritiker sollten sich bitte mal klar machen - alles finden
ist Google. Aufbereitetes Wissen finden ist Wikipedia. Im ĂŒbrigen ist
die englischsprachige Wikipedia nicht das Mutterschiff. Zumindest in
der Theorie sind alle Wikimedia-Projekte (nicht nur Wikipedias)
gleich gestellt. NatĂŒrlich orientiert sich vieles auch an der GrĂ¶ĂŸe,
der Mtarbeit, der QualitĂ€t etc.

Was mich auch interessieren wĂŒrde - was ist "deutsches Wissen"? und
ich kann verischern, daß von anderen, internationalen Projekten
Niemand kommen wird. Die deutschsprachige Wikipedia ist das
qualitative Flaggschiff des Projektes. Das innovative Flaggschiff.
Niemand mit Verstand wird es beschießen. Es wird langsam Zeit, daß
der Unterschied zwischen "Information" und "enzyklopĂ€dische
Bedeutung" verstanden wird. Die Wikipedia ist keine MĂŒllhalde. Hier
kann nicht alles reingeworfen werden und es besteht auch nicht
irgendein Recht darauf. Leider ist die Community nicht selbstbewußt
genug, auch außerhalb des Projektes offensiver dafĂŒr einzutreten.

Zudem bestehen Probleme in der Vermittung der Möglichkeiten und
Ziele. Ja, es darf im Grunde Jeder mitmachen. Aber nicht jeder
Grashalm ist von lexikalischer Bedeutung. Nicht alles was getan wird
hilft dem Projekt. "Jeder darf mitmachen" heißt nicht, "Jeder kann
machen, was er will". Die Mitarbeit am Projekt ist letztlich ein
Privileg, das allen Personen zugestanden wird, solange sie kein
Schindluder damit treiben. Es ist kein Recht. Und wem irgendwelche
Relevanzkriterien nicht passen (ich persönlich plĂ€diere derzeit auch
fĂŒr eine Abschaffung, weil ich persönlich nicht finde, daß sie sich
bewĂ€hrt haben, dennoch bin ich nicht der Meinung daß wir ALLES
zulassen mĂŒssen) soll mitarbeiten und im Projekt dafĂŒr arbeiten daß
sie verbessert werden. Und man muß auch noch etwas anderes sehen:
vieles was gelöscht wird wird nciht gelöscht, weil es als Irrelevant
angesehen wird, sondern weil die QualitĂ€t nicht einmla die nicht zu
hohen AnsprĂŒche an eine Artikelgrundlage genĂŒgen. Leute, wenn ihr
wollt, daß eure Artikel bleiben, gebt euch schlichtweg mehr MĂŒhe! Wir
haben alle mal klein angefangen. Aber man kann sich immer verbessern.

Ich denke, das reicht hier erstmal. Genug Stoff zum bashen.
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