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mehr als 1000 Beiträge seit 07.09.2002

Re: Filme werden über DVD finanziert?

WastedYears schrieb am 9. Januar 2004 8:29

> Seit wann werden Filme über DVD (oder VHS) finanziert? Dabei handelt
> es sich doch eindeutig um eine Zweitverwertung! Das Geld wird an der
> Kinokasse gemacht.

Schon lange nicht mehr.

> Die Vertreter der MI faseln sich wieder einen Mist
> zusammen und lügen, dass sich die Balken biegen... unglaublich.

Ach, da ich den Textblock noch in der Zwischenablage habe:

--snip-- http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,160379,00.html

Im Jahr 2000 spielten die in den USA produzierten 508 Filme insgesamt
7,7 Milliarden Dollar ein. Lediglich 72 Filme setzten mehr als 20
Millionen, 28 mehr als 10 Millionen Dollar um. Die verbleibenden 408
Produktionen kamen nicht einmal auf 10 Millionen. Die
Vermarktungskosten einer Hollywood-Produktion werden auf rund 27,2
Millionen Dollar beziffert. Ein durchschnittlicher Studiofilm kostet
in Produktion und Marketing etwa 82,1 Millionen Dollar.

--snip--

Die meisten Produktionen ausserhalb der Jahres-Top15 sind also schon
froh, wenn sie an der Kinokasse die Ausgaben fuer Produktion- und
Promotion einspielen.

Gewinn wird, wenn ueberhaupt, bei einem Großteil der Produktionen mit
Merchandising und Zweit-/Drittverwertungen gemacht. Siehe u.a.
http://ftd.de/tm/me/1071297916282.html?nv=se, der hier auch schon
genannt wurde.

> Dann sollen sie
> halt keine "großen Holllywood-Streifen" mehr produzieren, who cares?!

DIE machen ja Gewinn. Nur weden sie immer teurer und das Risiko im
Falle eines Flops immer groesser. Und irgendwann bald wird es da auch
gewaltig knallen und es gibt ein grosses Studio weniger. Die anderen
werden daraufhin noch weniger Risiken eingehen und nur noch Topstars
besetzen. Im Prinzip laueft es seit 10 Jahren so ..

Nebeneffekt: Die grossen Produktionen verlieren auch noch ihre
Restkonturen und werden noch staerker fuer eine moeglichst breite
Zielgruppe designed. Ob es bald TV-Castingsshows für "Deutschland
dreht den Superfilm" bzw. "Screen Idol" geben wird? Man darf gespannt
sein ,)

Mit Filmkunst hat das schon lange nichts mehr zu tun, das ist eine
Fastfoo^H^Hfilm-Industrie, die sich aber bitte auch nicht wundern
darf, wenn sie nur noch ein Konsumgut unter vielen anderen
vermarktet.  


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