Robuster 200-MHz-PC mit Solarpanel für Entwicklungsländer [Update]

Die Startup-Firma Aleutia stellt mit dem E1 einen kompakten Linux-PC vor, der unabhängig vom Stromnetz an einem Solargenerator laufen kann.

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Für rund 250 Euro (179 Britische Pfund) will die Londoner Startup-Firma Aleutia ihren kompakten und robusten PC namens E1 verkaufen, der dank sparsamem 200-MHz-x86-Prozessor mit etwa 8 Watt Leistungsaufnahme auskommen soll. Weil er so sparsam ist, soll sich der Rechner samt 8-Zoll-VGA-Display an einem faltbaren Solarstromgenerator betreiben lassen; das Set aus PC, Solarzellen, Monitor, Lithium-Ionen-Pufferbatterie und Wechselstromkonverter offeriert Aleutia für 499 Britische Pfund (690 Euro). Als Betriebssystem installiert Aleutia Puppy Linux auf eine 2-GByte-CF-Karte, auf die auch noch die Applikationen Abiword und Gnumeric passen.

Weil der lüfterlose E1 auch robust ist, soll er sich besonders für den Einsatz in Entwicklungsländern eignen. Aleutia konkurriert also mit Projekten wie dem 100-Dollar-Laptop XO (OLPC), dem Intel Classmate/Asus EeePC, der PC-1-Initiative von VIA, dem Amida Simputer, den Pedal-PCs des Fonly Institute oder der Jhai Foundation, dem ExpLAN Solo mit ARM-RISC-CPU oder den chinesischen MIPS-Rechnern mit Loongson-Prozessoren.

Welcher Prozessor genau im E1 steckt, verrät Aleutia nicht.

[Update:] Der E1 entspricht aber offenbar weitgehend dem eBox-2300SX des taiwanischen Herstellers DMP Electronics, der ebenso wie die Firma iCOP Technology zur DM&P Group gehört, die früher als Jan Yin Chan Electronics (JYC) firmierte. DMP hat beim SiS550 offenbar mit SiS kooperiert, auch im Vortex86 und seinem Nachfolger Vortex86SX steckt der x86-Kern mP6 (Dragon) des Chipentwicklers Rise.

Während der Vortex86, genau wie andere ältere x86-System-on-Chips, etwa der ST STPC Vega, der Geode GX oder der SiS550, lediglich USB 1.1 FullSpeed unterstützt, bindet der Vortex86SX vier USB-2.0-Hi-Speed-Ports an.

Als MicroClient Jr. verkauft NorhTec den eBox-2300 (ohne CF-Karte, Steuern und Versandkosten) in den USA für 120 US-Dollar, der eBox-2300SX ist beim US-Händler WDL Systems ab 90 US-Dollar erhältlich.

Auch der Companion Chip CS5536 zum wahrscheinlich deutlich schnelleren AMD Geode LX unterstützt USB 2.0 – wiewohl typische Geode-LX-Systeme zu langsam sind für USB-Datentransferraten jenseits von etwa 20 MByte/s. Single Board Computer mit Geode LX gibt es mittlerweile für weniger als 100 Euro; den alix3c2 mit Geode LX 800@0.9W etwa liefert PC Engines ab rund 85 Euro. (ciw)