CeBIT-Veranstalter sieht Internet als "Wachstumsfeld Nummer eins"
Das Internet-Geschäft sei keine Konkurrenz zu Messen, könne diese aber "hervorragend" ergänzen und zum "zweiten Standbein" des Unternehmens werden, meinte der Vorstandschef der Deutschen Messe AG.
Die CeBIT-Veranstalterin Deutsche Messe AG hat große Pläne im Internet. Das Internet sei für das Unternehmen das "Wachstumsfeld Nummer eins", sagte Vorstandschef Sepp Heckmann. Das Internet-Geschäft sei keine Konkurrenz zu Messen, könne diese aber "hervorragend" ergänzen und zum "zweiten Standbein" des Unternehmens werden.
Die Messegesellschaft will im Internet eine ganzjährige digitale Plattform für Aussteller entwickeln und damit auch neue Kunden gewinnen. Die Kernprodukte wie die Computermesse CeBIT und die Industrieschau Hannover Messe sollen übers Internet gestärkt werden. Das neue Programm "Internet 2010" sei ein "Meilenstein" in der Unternehmensgeschichte, hieß es. Dazu hat die Messe mit dem Berliner Internet-Unternehmen ngn ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Investiert werden sollten rund zehn Millionen Euro, sagte Heckmann.
Der Vorstandschef tritt im Sommer 2008 in Ruhestand. Sein Nachfolger soll am 18. Dezember auf einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung gewählt werden. Außerdem soll der dreiköpfige Vorstand um ein zusätzliches Mitglied erweitert werden, das für das Auslandsgeschäft zuständig ist. Das internationale Geschäft soll deutlich ausgebaut werden. Außerdem soll der Bereich Konferenzen und Tagungen erweitert werden. Aufgrund des scharfen Wettbewerbs in der deutschen Messe-Branche hätten sich die Margen schlecht entwickelt, hieß es. Die Deutsche Messe AG setze daher auf neue Wachstumsfelder.
2007 schnitt das Unternehmen aber besser ab als erwartet. Nach vorläufigen Zahlen liegt das Ergebnis bei mehr als einer Million Euro. Konkretere Aussagen gab es nicht. Anfang des Jahres hatte die Messe noch mit einen Verlust von rund sechs Millionen Euro gerechnet. Alle großen Leitmessen jedoch hätten deutlich zugelegt, außerdem seien die Kosten gesenkt worden. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 283 Millionen Euro. Weltweit veranstaltete das Unternehmen 110 Messen mit rund zwei Millionen Besuchern.
2006 hatte die Messe beim Nachsteuerergebnis einen Verlust von 8,7 Millionen Euro verzeichnet. Das Unternehmen hatte dies mit hohen Investitionen in die Messe-Infrastruktur und den Umbruch einzelner Messen begründet. Zudem gelten die geraden Jahre bei der Messe wegen einer geringeren Zahl von Veranstaltungen im Vergleich zu den ungeraden Jahren traditionell als schwächere Jahre. 2008 erwartet die Messe dementsprechend einen geringeren Umsatz, und zwar von 240 Millionen Euro. Zum Ergebnis gab es keine Prognose. (dpa) / (jk)