Neuer Zyklus der Sonnenaktivität hat begonnen

Das Maximum der Sonnenaktivität und damit der Sonnenwinde, die zu Störungen technischer Systeme auch auf der Erde führen können, erwartet die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in den Jahren 2011 oder 2012.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach einem Bericht der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ist der kürzlich entdeckte Sonnenfleck Nr. 10.981 (gezählt wird seit 1972) das erste Zeichen für den neuen Sonnenfleckenzyklus, der eine erhöhte Aktivität der Sonne mit sich bringt. Dafür spricht, dass der Fleck auf dem 27. nördlichen Breitengrad aufgetreten ist und eine vertauschte Polarität besitzt. Die NOAA warnt, dass damit auch das Störrisiko für Strom- und Kommunikationsnetze und GPS-Signale steigt, Astronauten sind stärker gefährdet, es kann selbst Unterbrechungen bei Handy-Gesprächen oder Transaktionen am Geldautomaten geben. Derzeit ist die Sonnenaktivität zwischen dem ausgehenden und beginnenden Zyklus minimal.

Erster Sonnenfleck des neuen Zyklus. [Bild: NOAA]

Alle 11 Jahre kommt es zu einem neuen Zyklus. Beim jetzigen Sonnenzyklus 24 wird die Zahl der Sonnenflecken schrittweise wieder zunehmen, was in den nächsten Jahren zu stärkeren Sonnenstürmen führen wird, die 2011 oder 2012 ein Maximum erreichen werden, wie Douglas Biesecker vom Zentrum für die Vorhersage des Weltraumwetters (SWPC) der NOAA erklärt. Ein Sonnenfleck, der kühler ist als seine Umgebung, zeigt die stärkste Aktivität auf der Oberfläche der Sonne an. Ein neuer Zyklus beginnt normalerweise mit vereinzelt auftretenden Sonnenflecken, die später in Gruppen auftreten, von denen Ausbrüche an magnetischer Energie ausgehen können, sogenannte Flares. Diese sind die Ursache der Sonnenwinde, einem von der Sonne ausgehenden Strom geladener Teilchen, vor denen uns die Magnetosphäre schützt.

Im vergangenen Jahr hatten die Wissenschaftler den Beginn des neuen Sonnenzyklus für den März 2008, plus oder minus sechs Monate, vorhergesagt. Je früher der neue Zyklus über die Ausläufer des alten Zyklus dominiert, desto wahrscheinlicher sei es, so Biesecker, dass es viele Sonnenflecken und starke Winde gibt.

NOAA-Chef Conrad Lautenbacher weist auf die wachsende Abhängigkeit von "hochkomplizierten, im Weltraum befindlichen Technologien" hin, wodurch die Risiken, die vom Weltraumwetter ausgehen, heute größer sind als früher. Das SWPC erstellt Weltraumwetterberichte und warnt vor Sonnenwinden. (fr)