Musik-Portal last.fm bietet Songs und Alben in voller Länge "on demand"

"Free the music": Auf last.fm, Social-Networking-Site für Musikliebhaber und Musikempfehlungsdienst, können nun Titel und ganze Alben gezielt ausgewählt und kostenlos in voller Länge abgespielt werden.

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Von
  • Jürgen Kuri

"Today we're redesigning the music economy": Das Musikportal last.fm gibt sich selbstbewusst angesichts der Ankündigung, ab ab sofort auch komplette Songs und Alben als Streaming-Dienst "on demand" anzubieten. last.fm, Mitte vergangenen Jahres von CBS übernommen, hat bereits seit einiger Zeit Lizenzverträge auch mit großen Majors wie EMI, Universal und Sony BMG. Dies führte aber beileibe nicht dazu, dass man auf der Social-Networking-Site für Musikliebhaber, die gleichzeitig einen recht ausgefeilten Musikempfehlungsdienst bietet, Songs und Alben gezielt und in voller Länge abspielen konnte.

Die last.fm-Radiostationen, die etwa Musik aufgrund des Empfehlungsdienstes, auf Basis des Musikgeschmacks von Freunden und last.fm-Nutzern mit ähnlichem Musikgeschmack oder auf Basis der Stilrichtung eines bestimmten Künstlers zu Gehör brachten, spielten die Songs in einer zufälligen Reihenfolge – der User hatte keinen direkten Einfluss darauf, welcher Titel von welchem Künstler wann zu hören war. Zwar konnte man teilweise auch einzelne Songs beispielsweise in User-Playlisten oder in den Übersichten zu Künstlern direkt anwählen, bekam dann aber nur Schnipsel von 30 Sekunden Länge zu hören.

Dies soll sich nun grundlegend ändern. Laut der Ankündigung von last.fm gibt es Songs und Alben jetzt zusätzlich zu den schon vorhandenen last.fm-Diensten als kostenloses Streaming-Angebot in voller Länge zur direkten Auswahl. EMI, Sony BMG, Universal und Warner als Major Label sowie tausende von unabhängigen Künstlern und Labeln hätten entsprechenden Lizenzen für last.fm zugestimmt – laut der Selbstbeschreibung habe man nun den größten Musik-Katalog, der legal und kostenlos online abgespielt werden könne. Die Künstler und Label sollen direkt von last.fm dafür bezahlt werden – ein Anteil an den Werbeeinnahmen von last.fm soll dafür an sie ausgeschüttet werden.

Der neue Streaming-Dienst von last.fm startet ab sofort in den USA, Großbritannien und Deutschland. Derzeit ist er als Beta deklariert: In dieser Phase kann jeder Song von einem Nutzer bis zu drei Mal in voller Länge abgespielt werden, danach erscheint ein Hinweis auf einen geplanten Abonnement-Service. Mit diesem soll es dann möglich sein, jeden Song beliebig oft in voller Länge abzuspielen. In Zukunft soll dies dann auch nicht nur über die last.fm-Website, sondern auch mit der last.fm-Client-Software für den lokalen Rechner möglich sein. Über geplante Nutzungsgebühren für diesen Service ließ sich last.fm bislang nicht weiter aus. (jk)