Qualcomm steigert Umsatz und Gewinn
Von dem Auf und Ab der internationalen Finanzmärkte weitgehend unbeeindruckt startete der streitbare Chiphersteller mit einem soliden Ergebnis ins neue Jahr.
Der streitbare Chiphersteller Qualcomm vermeldet für das am 30. Dezember beendete erste Quartal des Geschäftsjahres 2008 einen Gewinnzuwachs von 18 Prozent. Bei Umsätzen von 2,44 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 2,02 Milliarden US-Dollar) erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 767 Millionen US-Dollar oder 0,46 US-Dollar pro Aktie. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte Qualcomm einen Gewinn von 648 Millionen US-Dollar oder 0,38 US-Dollar pro Aktie ausgewiesen.
Damit zeigte sich das Technologie-Unternehmen von den Verwerfungen der Finanzmärkte und der abflauenden US-Konjunktur weitgehend unbeeindruckt. Qualcomm erwartet für das laufende Quartal ein Umsatzwachstum zwischen 8 und 13 Prozent. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöhte das Unternehmen leicht auf 9,6 bis 10 Milliarden US-Dollar. Der Kurs der Qualcomm-Aktie, zog bei Bekanntgabe des Ergebnisses im nachbörslichen Handel spürbar an, nachdem es im Zuge der allgemeinen Achterbahnfahrt an der Wall Street zuletzt unter Druck geraten war.
Das Hauptgeschäft bilden weiterhin Chips, Plattformen und Services, die mit 1,7 Milliarden US-Dollar den Großteil des Umsatzes ausmachen. Um 34 Prozent konnte das Unternehmen den Chipabsatz im ersten Quartal steigern. Qualcomm profitiert nach eigenen Angaben besonders von der zunehmenden Verbreitung von Handys der dritten Generation, für die Qualcomm 3G-Chips und Chipsätze liefert. Zuletzt erhielt der Hersteller einen Großauftrag von Motorola.
Das Lizenzgeschäft brachte 737 Millionen US-Dollar in die Kasse. Qualcomm gehört zu jenen Unternehmen, die ihr geistiges Eigentum aggressiv schützen und vermarkten. Der Chiphersteller ist mit zahlreichen Branchengrößen in rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt, darunter der direkte Konkurrent Broadcom sowie der finnische Handyhersteller Nokia.
Nicht immer zieht Qualcomm dabei den Kürzeren, doch hat das Unternehmen zuletzt auch Rückschläge hinnehmen müssen. So erließ ein Gericht ein Importverbot für Handys mit Qualcomm-Chips, die ein Patent des Konkurrenten Broadcom verletzen. Der solide Start ins neue Jahr dürfte den schlimmsten Befürchtungen an der Wall Street, die langwierigen Patentstreitereien könnten das Unternehmen nachhaltig belasten, die Spitze nehmen. (vbr)