WDR und WAZ kooperieren im Internet
WDR-Intendantin Monika Piel betonte, im publizistischen Bereich gebe es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem WDR und der Qualitätspresse. Diese wolle man in der digitalen Welt nutzen.
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und die WAZ Mediengruppe werden künftig im Internet kooperieren. "Der WDR steht vor dem Abschluss seiner ersten Kooperation mit einem Zeitungsverlag", teilte der öffentlich-rechtliche Sender mit. Konkretes werde Mitte März in einer Pressekonferenz mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) vorgestellt.
Bodo Hombach, der Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, bestätigte in Essen "gute Gespräche" mit dem WDR. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte am Freitag berichtet, geplant sei, dass das Onlineportal DerWesten.de WDR-Programminhalte nutzen könne.
WDR-Intendantin Monika Piel betonte, im publizistischen Bereich gebe es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem WDR und der Qualitätspresse. "Diese werden wir zukünftig unter anderem in der digitalen Welt nutzen", teilte sie mit. Hombach hatte Ende vergangenen Jahres im Spiegel gesagt: "Ich kann mir vorstellen, dass wir Inhalte des WDR-Fernsehens künftig auf unsere Internetseiten stellen. Das nutzt beiden."
Bisher wurde die Internet-Präsenz der öffentlich-rechtlichen Sender von Zeitungsverlagen vor allem kritisch gesehen. Ihr Vorwurf lautet, dass die gebührenfinanzierten Sender dort den privatwirtschaftlich finanzierten Verlagen unfair Konkurrenz machten. So sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen, die Spielräume für die mit Gebühren finanzierten Aktivitäten im Internet seien sehr eng und müssten vor allem der Programmbegleitung und der Information dienen.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff stellte jedoch klar, dass die ARD ihr Internetangebot trotz Kritik von Privatsendern und Zeitungsverlagen weiter ausbauen wolle. Gleichzeitig signalisierten die öffentlich-rechtlichen Sender Gesprächsbereitschaft gegenüber den Zeitungsverlagen. Rüttgers regte Kooperationsgespräche an. Beim Medienforum NRW sagte er im vergangenen Jahr, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse "grundsätzlich alle Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzen können", dabei jedoch seinen Auftrag im Auge behalten. (dpa) / (jk)