"Spiegel"-Archiv kostenlos online

Zum Start stehen in dem Portal "Spiegel Wissen" neben Artikeln aus dem "Spiegel"-Archiv Lexikon-Inhalte aus dem Hause Bertelsmann und Wikipedia-Artikel zur VerfĂĽgung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 137 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Mit dem Start des Portals Spiegel Wissen hat das Hamburger Nachrichtenmagazin alle Artikel seit Gründung kostenlos online gestellt. Der Spiegel-Verlag hat jedoch größere Pläne: Die Artikel sollen mit lexikalischen Inhalten verknüpft werden. Zum Start stehen Lexikon-Inhalte aus dem Hause Bertelsmann und Wikipedia-Artikel in dem Wissensportal zur Verfügung. Der Spiegel setzte damit relativ schnell die Ankündigung vom Dezember um, als die Spiegel Gruppe und die Bertelsmann-Tochter Wissen Media Group ein Joint Venture gegründet hatten.

In den vergangenen Monaten hatten verschiedene andere Medien wie zum Beispiel die New York Times oder das Hamburger Wochenblatt Die Zeit ihre Archive kostenlos online gestellt. Beim Spiegel will man über ein reines Archiv hinausgehen. Insgesamt acht Redakteure sind damit beschäftigt, das Portal auszubauen. In den kommenden Monaten sollen neue Kooperationspartner weitere Inhalte beisteuern.

Für ein Wissensportal sieht die Startseite von Spiegel Wissen erstaunlich leer aus: Lediglich zwei kurze Artikel sind hier zu sehen. "Die Inhalte sollen nicht von der Suchmaske ablenken", erklärt Projektleiter Hauke Janssen gegenüber heise online. Hauptaufgabe des neuen Portals sei die intelligente Verknüpfung der bestehenden Inhalte. So plane die Redaktion die interne Systematik des legendären Spiegel-Archivs auf das Online-Portal zu übertragen. Mit den seit Jahrzehnten von professionellen Archivaren gepflegtem Schlagwort-Katalog könne der Verlag eine qualitativ bessere Verknüpfung von relevanten Inhalten erreichen, als es durch Volltextsuche möglich ist. Noch ist das allerdings Zukunftsmusik: Bei der jetzigen Suche stehen Artikel aus den Beständen von Spiegel-Verlag, Bertelsmann und Wikipedia eher unstrukturiert untereinander, besonders die Bildergalerien haben einen eher zufälligen Charakter.

In dem Portal sind derzeit über 1,5 Millionen Artikel abrufbar. Die meisten davon stammen aus der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia, aus dem Print-Archiv des Spiegel kommen über 300.000 Artikel seit 1947 hinzu, die im Volltext und als PDF zur Verfügung stehen. Ebenfalls abrufbar sind die Beiträge des Manager-Magazins und die Artikel der Online-Redaktionen. Bertelsmann steuert aus seinen Lexikonredaktionen über 200.000 Beiträge bei. Nach Angaben von Janssen sind im Wissensportal auch Artikel enthalten, die bisher bei Bertelsmann eigener Plattform wissen.de bisher nicht kostenlos abrufbar waren. (Torsten Kleinz) / (anw)